Stil (Spielzeit): Metal/Deathcore (43:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Brokensilence (14.05.2010)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.myspace.com/myrametal
Die Leipziger Formation MYRA konnte schon mit ihrem 2008 erschienenen Debüt „The Venom It Drips" unter Beweis stellen, dass hier viel Wert auf Eigenständigkeit und gleichzeitig Wiedererkennungswerte gelegt wird. Tief im Hardcore verwurzelt und dennoch die Fühler in alle möglichen Richtungen ausgestreckt, beweisen MYRA auch auf ihrem zweiten Werk wieder Mut für nötige Melodien.
Schon gleich mit dem Opener „Architects" wird einem eine ordentliche Hardcore-Keule gegeben, nur um in einem melodischen Refrain zu enden. Bei den folgenden Nummern wird jedesmal klargestellt, dass mit diesem Album keine Gefangenen gemacht werden sollen. „Three Cheers For Dedication" ist eine Groove-Maschine, die sich sehen lassen kann. Die Doublebass walzt einfach alles platt und erinnert teilweise an DEVILDRIVER. Mit „Godspeed" befindet sich sogar ein rein instrumentales Stück auf der Scheibe, das großartig als Einführung für das folgende „Phobia" wirkt. Bei dem Stück fungiert im übrigen Nico von WAR FROM A HARLOTS MOUTH als Gastsänger, und dementsprechend wird bei dem Stück ordentlich geknüppelt, gepaart mit feinsten Melodien. „Memento" kommt dann schon fast ein wenig monoton aber dennoch irgendwie groovend daher, wenn man den Song mit den anderen vergleicht. Aber gerade deswegen eine wunderbare Abwechslung. Beim abschließenden Song „The Wreckage" wird nochmals eine merkwürdig beklemmende Stimmung aufgebaut, die man in dieser Form bei den restlichen Songs nicht gespürt hat. Und immer leiser werdend klingt das Album dann langsam aus...
Mit ihrem zweiten Longplayer schaffen es MYRA, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Jeder Song kann problemlos für sich alleine stehen und funktioniert. Die Titel strotzen im Allgemeinen nur so vor Melodien, Angriffslust und Hitrefrains.
Möchte man irgendwie auch nur ansatzweise eine musikalische Nähe zu anderen Bands ausmachen, so würde ich sagen, MYRA verbinden die todessicheren Melodien von IN FLAMES mit der Präzision von UNEARTH, den Breakdowns von AUGUST BURNS RED und der Aggressivität von HATEBREED. Fans oben genannter Bands können hier bedenkenlos zugreifen. Aber auch Leute, die ihren musikalischen Horizont erweitern wollen, sollten in „Godspeed" unbedingt einmal reinhören.
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF