Sorrow - Hatred And Disgust/Forgotten Sunrise (Re-Release)



Stil (Spielzeit): Death/Doom Metal (61:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Mind Productions (02.08.2010)
Bewertung: 7/10

Link: www.metalmind.com.pl
Nach wie vor bringt das polnische Label Metal Mind in schöner Regelmäßigkeit neue Re-Releases mehr oder minder bekannter Alben heraus. Hatte sich die Plattenfirma zu Beginn auf wirklich wertige und nötige Wiederveröffentlichungen spezialisiert (z.B. den gesamten ARTILLERY-Backkatalog mit zig Bonustracks), wurde einem zwischendurch das Gefühl vermittelt, dass alles mögliche veröffentlicht wird, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist. So fanden zig eher unnötige Nuclear Blast-Re-Releases ihren Weg in die Verkaufsregale. Mittlerweile hat man aber wieder ein Einsehen und bringt eher obskure oder zumindest unbekanntere Scheiben wieder neu heraus.

Eine davon ist das SORROW-Debüt „Hatred And Disgust", das ursprünglich 1992 bei Roadrunner erschien und das einzige Album des Quartetts bleiben sollte. Zusammen mit der ein Jahr zuvor veröffentlichten EP „Forgotten Sunrise", die als Rarität bezeichnet werden kann, bringt Metal Mind die CD nun neu heraus und bedient sich dabei altbewährter Prinzipien: Eine Limitierung auf 2000 Stück, eine goldene, remasterte Disc, hübsches Digipack und Liner Notes. Die Wiederveröffentlichug der 1993 gescheiterten Band macht also optisch etwas her. Musikalisch ist „Hatred And Disgust/Forgotten Sunrise" ebenfalls nicht zu verachten, auch wenn die Scheibe Anfang der Neunziger wohl eher unterging. Mit einer urwüchsigen Mischung aus räudigem Death und Doom Metal sowie der vereinzelten Zugabe von Crossover- und Hardcore-Elementen ernten SORROW auch 18 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten und einzigen Albums respektvolle Blicke. Als Death/Doom-Fan sollte man Songs wie das lange „Unjustified Reluctance", den vertrackten, am Ende speedigen Opener „Insatiable" oder die Walze „Human Error" zumindest mal gehört haben, auch, wenn SORROW heutzutage in punkto Härte und Brutalität bei hartgesottenen Metallern für nicht mehr als ein Schulterzucken sorgen würden. Technisch sind die Songs, wie es sich für eine Death Metal Band eigentlich auch gehört, sehr gut. Allerdings lassen manch eintönige Passagen und Wiederholungen das Hören der Songs teilweise zu einem Geduldsspiel werden. Die Band hätte sich nach ihrem Erstling sicher noch steigern können, auch wenn das Ergebnis bereits beachtlich war.

Der Bonus in Form der ersten EP dürfte all denen, die das Album schon seit einiger Zeit suchen gerade gelegen kommen. Mit diesem Re-Release ist tatsächlich bereits die gesamte Schaffensphase von SORROW abgedeckt. Man zerbrach 1993 an fehlender Promotion und dem Fehlen einer Tour und konnte sich nicht wieder von diesen Rückschlägen erholen. Als Metaller mit Hang zu Doom und Death sollte man „Hatred And Disgust" gehört haben, ein zwingendes Muss oder ein Death Metal-Meilenstein ist die Scheibe aber wohl eher nicht.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...