Links: http://www.myspace.com/echidnagr http://echidna-band.com/manifest/
Seit langem bekomme ich mal wieder die Scheibe einer Band, die sich dem technischen Deathmetal verschrieben hat und nicht dem momentan so angesagtem Brutal-Deathmetal: „Manifests Of Human Existance" von ECHIDNA. Kurze Klug-Scheisserei: Echidna ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie, die zur Mutter zahlreicher Ungeheuer wurde. Und eben solch ein Ungeheuer erwartet den Hörer dieser Scheibe. Dabei handelt es sich um das zweite Album der Band aus Griechenland, das erste „This Suffering" erschien bereits 2006. Sowohl der griechische "Metal Hammer", als auch das englische Magazin "Zero Tolerance" kürten eben dieses Debüt zu ihren Demos des Monats.
Was einem nun auf dem Zweitwerk geboten wird, ist Technik pur. Die Songs bewegen sich auf höchstem technischem Niveau. Hier und da werden auch griechische musikalische Spielereien benutzt und verpassen dem Sound damit einen ganz eigenständigen und wiedererkennbarem Charme. Leider hapert es an der Produktion. Das mag man der Band aber verzeihen, da alles selbst produziert worden ist und man noch kein Label im Rücken hat, das einem unter die Arme greift. Das sollte sich nach diesem Werk aber ganz schnell ändern.
Zweiter negativer Aspekt: einige Songs wirken zu lang, sodass man irgendwann ein wenig das Gefühl bekommt, dass sich die Band in ihren Songs verloren hat. Deswegen wirken die letzten Stücke irgendwie überladen, obwohl jeder für sich wirklich gefällt. Manchmal stimmt leider doch, dass weniger mehr ist.
Die Griechen beschreiben ihre Einflüsse und ihren musikalischen Stil als eine Kombination aus den technischen Skills von ATHEIST und NECROPHAGIST, den catchigen Riffs von DEATH, der Vertracktheit von MESHUGGA, CYNIC's avantgardistischen Melodien und zuletzt GORGUTS psychedelisch experimentellen Riffs. Keine weiteren Fragen, diese Aussage kann ich getrost so unterschreiben.
ECHIDNA sollten definitiv Zugang zu einem breiteren Publikum finden, weil hier sonst sprichwörtlich Perlen vor die Säue geworfen werden. Wegen der zwei negativen Punkte, die mir persönlich aufgefallen sind, schneidet das Album leider eher durchschnittlich ab. Ich kann es aber, nein, muss und will es aber jedem wärmstens empfehlen. Vor allem, weil die Band ihr Werk für nur sieben Euro auf ihrer Homepage anbietet.
Stil (Spielzeit): Progressiv Deathmetal (52:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (Juli2010)
Bewertung: 6,5/10
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF