Nightfall – Astron Black And The Thirty Tyrants


nightfall-astronblack


Stil (Spielzeit): Dark Metal, Death Metal, Orchestral (43:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (27.08.2010)
Bewertung: 8/10

Link: www.myspace.com/nightfallgr

Schon wieder so eine Perle, die über erstaunlich lange Zeit unbemerkt in ihrem eigenen Kosmos heranreifen konnte. Wer kannte schon NIGHTFALL, bevor sie für „Astron Black“ bei Metal Blade unterzeichneten? In der griechischen Metalszene ein Begriff, außerhalb allerdings höchstens versierten Insidern bekannt – immerhin spielten vor einigen Jahren George Kollias (NILE) und Bob Katsionis (FIREWIND) in der Band.

Wie die Promo verrät, liegt das Debütalbum der Griechen schon knapp zwanzig Jahre zurück und definierte damals den Death-Doom-Metal in der griechischen Szene. Seitdem hat die Band um Frontmann Efthimis Karadimas einige Schwenks vollzogen, vom Doom weg, zum Black Metal hin und wieder zurück – und mit dem vorliegenden „Astron Black And The Thirty Tyrants“ zum orchestralen Dark Metal.
Und das ist gelungen: Viele exotische Instrumente, akustische Zwischenparts und eine stark an die griechische Mythologie und hollywooddefiniertes Soundtrack-Empfinden angelehnte Orchestrierung schaffen eine Atmosphäre, die in ihrer Dichte und düsteren Heaviness durchaus mit NILE vergleichbar ist. Der Härtegrad ist unterdessen ein anderer; bei NIGHTFALL haben wir es eher mit MAIDEN-beeinflussten Gitarren und sehr geradlinigem, für Death Metal fast schon simplem Drumming zu tun.
Die zwölf Songs bewegen sich allesamt im Rahmen von vier Minuten, was zum einen die starke Eigenständigkeit jedes einzelnen Songs hervorhebt – andererseits aber auch einen sehr gleichmäßigen Fluss erzeugt, da kaum ein Part ausgenudelt wird, sondern gerade so viel Raum bekommt, um hängen zu bleiben und trotzdem geisterhaft schnell wieder vorüber zu sein. „Ambassador Of Mass“, bereits mit Video versehene Single des Albums, schafft es mit roher Einfachheit, im Ohr zu bleiben; „The Criterion“ ist gar ein wie mit der Klebepistole eingepflanzter Ohrwurm. Leider hat man ob dieser Kompaktheit vergessen, dem Album ein vernünftiges Ende zu geben; nach dem letzten Song ist einfach Schluss.

NIGHTFALL erfinden mit „Astron Black“ das Rad nicht neu, lassen es aber sehr rund laufen.