Stil (Spielzeit): Death Metal (46:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Shiver Records (06.06.06)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.fleshmould.com
Tatütata, hier sind FLESHMOULD! Seit knapp sechs Jahren existiert in Belgien dieser Fünfer, der sich anspruchsvollen Death Metal auf die Fahne geschrieben hat. Die Band um Front-Growler Sven spielte in dieser Zeit zahlreiche regionale Gigs und arbeitete an ihrer Popularität, indem sie neben ein paar Häppchen auf den Samplern „Face Your Underground I-III“ ebenfalls drei Releases in Eigenregie auf den Markt warf. Jetzt gibt’s das neue Album „The Lazarus Breed“, das erstmals professionell bei dem belgischen Label „Shiver Records“ vertrieben wird.
Wie schon erwähnt, FLESHMOULD spielen grob gesagt Death Metal, aber es gibt da einige Facetten zu entdecken. Gleich zu Beginn in „Argus“ zeigen die Jungs, wo’s langgeht und feuern eine maschinengewehrartige Salve Todesblei ab, dass kein Haar auf dem anderen bleibt. Doch während dunklem Gegrunze blitzen schon einige rhythmisch Variabilitäten auf, die auf die progressiven Elemente verweisen, welche später noch ausführlicher zum Vorschein kommen. Das pfeilschnelle atonalere Solo stellt eindrucksvoll die Kompetenz der Saitenhexer dar. Nachdem man anschließend noch einmal das Gehirn zum Rotieren bringen kann, kommt das acht-einhalb-Minuten-Epos „Apokalyptus Rexx“ zunächst einmal als grooviger Nackenschwinger daher. Es wird allerdings reichlich Abwechslung geboten, von Blastbeats, bis hin zu einer kurzen schlagzeugerischen Einzelleistung, die langsam wieder auf die Todesschienen fährt. Wobei anzumerken ist, dass der Vokalist auch ein bisschen im Stil seines Stimmbandquälens variieren kann. Manchmal kommt eine tonnenschwere Walze à la AMON AMARTH angewalzt, mal zeigen sich die Gitarreros von der melodischeren Seite, wie sie in Soli der Marke ARCH ENEMY ähnlich zum Vorschein kommen. Interessant sind auch die kurzen Passagen in Track Nummer 5, in dem cleane Gitarren von verzerrtem Geschredder unterbrochen und schließlich abgelöst werden. Zum Abschluss der acht Stücke gibt es noch einen im höheren Mid-Tempo gehaltenen Kracher, der sich kurzzeitig in progressiverem Spiel verliert.
Eine tolle Scheibe, die unsere Landes-Nachbarn uns hier präsentieren! Angelehnt an die Art von KATAKLYSM, wird hier von FLESHMOULD dem Death Metal Tribut gezollt. Die Platte beinhaltet einen schönen Mix von Prügelei bis zum Umfallen in atemberaubendem Tempo und anspruchsvollerer rhythmischer Elemente. Diese Kombination weicht trotzdem nicht vom Weg des Todes ab und reißt einem ganz genüsslich den Schädel ab. Da sag ich nur: Herzlichen Glückwunsch!
Manuel
"Größtenteils harmlos."