Icon - Blindzone




Stil (Spielzeit): Death Metal (33:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (24.11.2005)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.iconmetal.de

Meine Damen und Herren, hier kommt ICON! So nennt sich eine Ansammlung von fünf mehr oder weniger langhaarigen männlichen Wesen, die im deutschen Saarland beheimatet sind. Thomas, Bernhard, Robert, Daniel und Domenico heißen die charmanten Jungs, die sich für manchen Zeitgenossen in musikalischer Hinsicht eher aggressiv äußern, denn sie spielen Death Metal! Als Ursprünge ihrer Inspiration geben ICON Namen an wie BOLT THROWER oder OBITUARY. Und auch das urige Gegrunze von Chris Barnes bei SIX FEET UNDER gilt als Vorlage der Saarländer. Seit der Gründung 1998, wobei sich die aktuelle Besetzung allerdings erst Ende 2002 zusammengerauft hatte, waren ICON hauptsächlich mit ihrem eigenen Material live zu erleben. Nach einer Reihe von Gigs und siegreichen Nachwuchswettbewerben legen die Herrschaften uns hier ihre neuen Songs auf ihrem derzeitigen Album „Blindzone“ vor, während im Moment schon wieder an einem neuen Longplayer gebastelt wird.

Schon im ersten Track der Scheibe „Reign of Fire“ prügeln die Burschen nach einem Intro von wenigen Sekündchen auf die Schädeldecke ein, dass es nur so kracht. Vokalist T. Pickard zeigt seine Qualitäten, indem er neben kreischigem Shouten auch wunderbar dunkle Growls beherrscht und seinem Titel als dem „saarländischen Chris Barnes“ alle Ehre macht. Im darauf folgenden Stück, das die Farbe „Red“ zum Thema hat, geht es beschaulicher zur Sache. Nach einem gemütlichen Anfang der akustischen Art grooven ICON dahin, bis das Ganze von einem schönen, flotten Solo unterbrochen wird. Das Lied um einen „Gladiator“ mit der Nummer 5 lädt ein, in seinem Refrain mitzugrölen und könnte zu einer Live-Hymne avancieren (falls es das nicht schon ist). Zum Abschluss bringen ICON mit „Revenge“ noch ein ruhigeres Epos aus Todesblei, welches mit einem schnuckeligen Klavier-Endspiel aufhört, nachdem sie zuvor noch einmal zügiger den Hass herausposaunt hatten.

Insgesamt machen ICON einen ganz guten Eindruck von einer Band, in der noch einiges an Potential steckt. Zu den oben genannten Einflüssen würde mir spontan nur noch stellenweise AMON AMARTH einfallen. Was ein bisschen störend auf mich wirkt, ist die Sache, dass die acht Songs von „Blindzone“ hauptsächlich im Mid-Tempo gehalten sind. Es gibt nur zwischendurch einige Passagen, in denen ausgiebig gebolzt wird, was das Zeug hält. Leider ist deshalb keine Abrissbirne dabei, die dir die Haare vom Kopf fliegen lässt, und dass dir Hören und Sehen vergeht. Für eine Produktion in Eigenregie in den Nothung Studios ist der Silberteller durchaus hörbar, auch wenn er irgendwie noch ein bisschen mehr „Wumms“ vertragen könnte... wenn ihr wisst, was ich meine. Aber – im Namen des Todes: Von ICON wird man noch hören. 

P.S.: Das Album kann man auf deren Homepage ordern für 10,- Euros (incl. Porto).
Manuel

"Größtenteils harmlos."