Stil (Spielzeit): Dramatic Death Metal (58:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (22.09.06)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.darklunacy.com
1997 riefen Gitarrist Enomy und Sänger Mike das Projekt DARK LUNACY ins Leben, um zu demonstrieren, das Parma nicht nur für Schinken, sondern auch für modernen Death Metal stehen kann.
Das Projekt nahm allerdings sehr schnell Bandcharakter an, und bereits 1998 erschien die erste Mini CD mit dem Titel „Silent Storm“. Die Reaktionen der Musikpresse waren durchweg positiv, und mit „Devoid“ (2000) und „Forget Me Not“ (2003) setzten die Italiener ihren Weg konsequent fort.
„The Diarist“ heißt der neueste Erguss der Band, welcher wieder eine musikalische Weiterentwicklung darstellt. Die Songs klingen wesentlich reifer und durchdachter, als es noch bei dem ebenfalls starken Vorgänger-Album „Forget Me Not“ der Fall war.
Daran wird auch hoffentlich die Tatsache nichts ändern, dass Basser Imer und Drummer Baijkal die Band aus persönlichen Gründen im Sommer verließen, und durch Mary Ann am Viersaiter und Mathias am Schlagzeug ersetzt wurden.
Die elf Tracks von „The Diarist“ sind melodiöser, teilweise bombastischer Death Metal, die richtig abgehen und es schaffen könnten, selbst die Musikfans von dieser Stilrichtung zu begeistern, die diese bisher vielleicht abgelehnt haben.
„Snowdrifts“ zum Beispiel begeistert durch ein sehr melancholisches Intro, und im weiteren Verlauf des Songs wechselt immer wieder der Gesang zwischen Mike’s Growls und einer sehr sanften Frauenstimme (leider konnte ich nirgendwo ausfindig machen, WER zu dieser Stimme gehört), was den Song äußerst abwechselungsreich gestaltet.
Bei „Now Is Forever“ treiben einem die Breaks fasst die Tränen in die Augen. Immer wieder wechseln Double Bass Attacken mit schleppenden Beats und geben den Songs damit einen sehr „lebendigen“ Charakter.
Mir haben von „The Diarist“ besonders „Snowdrifts“ wegen den wechselnden Gesangsstimmen und der sehr schönen Melodie, „On Memory White Sleigh“ auf Grund der vielen Breaks und wechselnden Stimmungen sowie „Heart Of Leningrad“ wegen den genialen Gitarrenparts gefallen. „Motherland“ ist in meinen Augen ebenfalls ein Highlight, das sich aus der Masse der Songs durch seine, fasst schon ohrwurmmässigen Melodie heraushebt, ohne die restlichen Songs jedoch abzuwerten.
Für das Selbstbewusstsein der Band spricht, dass gerade als Titeltrack mit "The Diarist" ein Instrumental-Song gewählt wurde.
Die Produktion ist ebenfalls sehr gelungen, der Sound ist immer klar und transparent, und bringt den Druck, den die Band erzeugen will, jederzeit klasse rüber.
Fazit: Toller, in allen Belangen kurzweiliger und sehr interessanter Deathmetal, der auch Nicht-Fans dieser Musikrichtung durch schöne Melodien und abwechselungsreichen Soundstrukturen überzeugen könnte.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out