Thy Final Pain – Desire, Freedom And Confusion



Stil (Spielzeit): Death Metal (49:15)
Label/Vertrieb (VÖ): STF Rec. (01.11.10)
Bewertung: 6/10

Link: http://www.thy-final-pain.com


Da sind sie ja schon wieder – die fleißigen Bringer des Schmerzes. Nicht einmal anderthalb Jahre sind vorbei, schon liegt die dritte Platte der Süddeutschen auf dem Teller. Wenn da mal nicht der Übermut ... – aber wir wollen nicht voreilig schlussfolgern. Vielleicht sprudeln die Ideen der Jungs wie Mentos in Cola, so dass gar keine andere Wahl bleibt, als der Welt neue Kost zu servieren.

Neu ist allerdings ein dehnbarer Begriff. Denn wie bisher ist die eingeschlagene Richtung leicht rückwärtsgewandtes (quasi seitwärts mit Blick nach schräg hinten), mittelschnelles Todesblei.
Wenn die Jungs losrumpeln, kann man anfangs noch mitgrölen („Desire – to kill") und sich vorstellen, man würde in einer Horde wilder, langhaariger Berserker mitten in der Pampa stehen. Zwischendurch ballert die Doublebass als Kanonenersatz und die tiefen Riffs rattern durch die Birne wie beim Kettensägenmassaker. Passend dazu röhrt der Mikromann im unteren Frequenzbereich mit klassischem Dazwischenschreien, wie es auch der Corpsegrinder prima kann.

Ich komme allerdings nicht umhin, ein „aber" nachzuschieben. Dieses Wort begründe ich mit fehlender Innovation, die den Kopfnicker bald ausschwanken lässt. Bei den dreizehn Songs fallen die Nackenwirbel spätestens nach der Hälfte in eine gewisse Lustlosigkeit ab, da sie schon wissen, was kommen wird. Das schmälert zwar nicht – wie so oft – das technische Können, und auch die Aufnahmequalität ist voll in Ordnung. Schwerfällige Brecher wie „The Certainly Of Death" bringen einen Elefanten zum tanzen und rocken mit der Kraft eines überdimensionierten Bulldozers. Aber auf die Länge der Platte verteilt, fällt das anfangs überzeugende Geschnetzel im Hörinteresse ab.

Ähnlich wie bei SANCTIFICATION oder SOTAJUMALA wird der eine sich genüsslich eine volle Ladung Blei abholen, damit zufrieden sein und mehr Punkte vergeben. Der andere rumpelt durch eine Handvoll Songs und denkt sich dann: Och, jetzt wäre was anderes auch wieder nett.
Manuel

"Größtenteils harmlos."