Weapon – From The Devil’s Tomb



Stil (Spielzeit): Black/Death Metal (54:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Agonia Rec./Promedia/Soulfood (29.10.10.)
Bewertung: 7,5/10

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Vor sieben Jahren in Kanada den Wäldern entsprungen legen WEAPON dieses Jahr ihr zweites Album vor, während sie bisher noch nicht groß im Business aufgetaucht sind. Böse guckende, den Teufel anbetende Kapellen sind zwar nichts neues, aber genau darum geht es den Kanadiern auch. Es soll das ungemütliche dunkle Flair von vor zwanzig Jahren weiter leben.
Die Eröffnungsklänge könnten glatt von einem orientalischen Basar stammen. Doch dabei bleibt es nicht lange. Langsam baut sich eine düstere Wand auf, immer dichter wird der satanische Nebel, bis nach zwei Minuten der Turbo eingelegt wird und die Raserei beginnt.

So rau wie die Metallsaiten klingen auch die Vocals. Unerbittlich werden Daumenschrauben angelegt und die Gitarreros sägen schräge Riffs im Sinne von AVERSE SEFIRA, auf dass jeder Knochen zersplittere. Zunächst gibt es keine großen Sperenzchen. Erdig kracht die Bande durchs Gebälk, und es wird dauernd eine dunkle Atmosphäre erzeugt, ohne in eine technische Wundertüte zu greifen. Denn dazu brauchen die Kanadier nicht viel. Eine gute Mischung aus verschiedenen Tempi, kleine markante Melodien, schöne Soli und alles im Klanggewand des Gehörnten.
Nach knapp der Hälfte der Platte kommt mir beim ersten Durchgang der Gedanke, ob denn eine obligatorische Ballade auf solch einer Scheibe unbedingt sein muss. „LEFTHANDPATHYOGA" kommt über drei Minuten ohne Gesang aus, hat teilweise fast positive Anspielungen, jedoch passt dieser Zwischenteil stimmungsmäßig trotzdem in das Gesamtwerk, so dass diese „Ballade" erlaubt sei.
Zu Beginn des achtminütigen „The Inner Wolf" kommen dann noch künstliche Chöre zum Einsatz, um die folgenden Riffs einzuleiten. Ebenso wird in „Trishul" ein bisschen Chorgesang eingesetzt, der die mystischen Untertöne gut untermalt und etwas Würze in das schwarze Knattern bringt. Ganz nützlich sind in dieser Hinsicht auch die Orgelklänge zum Abschluss, denen aber bald der Saft abgedreht wird.

Hart wie bei den deutschen MATHYR, rumpelig garstig wie bei alten MORBID ANGEL und melodiös – wenn auch nicht ganz so eingängig – wie bei DEVIAN haben WEAPON eine sehr gute böse Scheibe auf den Markt geworfen. Auch wenn einige Songs ziemlich lang sind, zünden sie mit ihrer Brachialität ordentlich und bringen genügend Schwung mit, dass man sich nicht fragen muss, ob der Teufel schon schlafen gegangen ist.
Manuel

"Größtenteils harmlos."