Stil (Spielzeit): Death/Thrash/Black Metal (38:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Witching Hour Productions (15.09.2010)
Bewertung: 6/10
Link: www.myspace.com/magnus1989
Die Oldschool-Metal-Welle schwappt ungebremst weiter... MAGNUS aus Polen, 1987 gegründet, sperren nach 13 Jahren Dornröschenschlaf das Tor ihrer Gruft auf, um der Welt die Essenz des Death/Thrash/Black Metal zu zeigen, wie er in den Achtzigern gespielt wurde. Oder so ähnlich.
Die Bandbiographie enthält neben ebenjener „Essenz“ auch Verweise auf SARCOFAGO und frühe SEPULTURA – denen ich allerdings nicht so ganz folgen kann. Am ehesten erinnert mich das Blastbeat-lastige, chaotische und fast vollständig auf Songstrukturen verzichtende Gekloppe an frühe KATAKLYSM. Frontmann Rob Bandit geht gut als Sylvain-Houde-Kopie durch und hat mit seinen albern-bösen Gebärden auf den Bandfotos auch ein bisschen was von VENOMs Cronos.
Die Musik ist mit „frühe KATAKLYSM“ schon ausreichend beschrieben. Es regieren Blastbeats (jedoch keine Northern Hyperblast), sirrende Flitzefinger-Riffs und böses Gegrunze/Gekeife/Gehuste in allen Tonlagen. Oft werden unverhersehbare Tempowechsel, willkürlich placierte Pausen und sonstige Wendungen gebracht. Gängige Songstrukturen á la A-B-A-B-C-B gibt es bei MAGNUS nicht.
Andererseits: Wozu auch? Muss ja nicht immer alles Sinn ergeben. MAGNUS versprühen schon einen gewissen Charme, den sie ohne ihr klischeebeladenes, chaotisches Auftreten wahrscheinlich nicht hätten. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall – mindestens für ein Schmunzeln.