Stil (Spielzeit): proggiger, hymnischer Deathmetal (51:57)
Label/Vertrieb (VÖ):Lifeforce / Soulfood (04.02.11)
Bewertung: 7,5/10
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Lifeforce Records schaffen es immer wieder, mich zu überraschen. Denn zunächst klingt der Anfang von „New World Shadows" nach etwas lahmem Deathmetal mit Keyboards – aber weit gefehlt. OMNIUM GATHERUM machen – ja was machen sie eigentlich?
Deathmetal können wir stehen lassen. Teilweise sorgt das Keyboard für eine orchestrale Opulenz, aber dann gibt es auch immer wieder Gitarrensoli und-parts, die mich beinahe an ProgMetal erinnern. Zusammen ergibt das ein Gebräu, was man sich vielleicht erst ein paar Mal öfter geben muss, bevor man es wirklich genießen kann. Da tauchen cleane Gesänge und akustische Gitarren auf, da gibt es viele Instrumentalparts und eine einfach herrlich gute Produktion zu bestaunen.
Die Songs sind gut durchdacht und abwechslungsreich angelegt – wenn sie auch den Spannungsbogen ab und zu etwas aus dem Auge lassen. Die Melodien, welche meist eine zusätzliche Gitarre beisteuert, klingen nahezu hymnisch und dürften auch Fans von weit außerhalb des Deathmetals Freude machen. Besagtes Genre wird aber schließlich durch das nahezu unfassbar tiefe Organ von Jukka Pelkonen etabliert und man wundert sich, womit dieser Mann in seiner Kindheit gegurgelt haben muss.
Die Finnen, die seit Anfang des neuen Jahrtausends Platten veröffentlichen, legen mit „New World Shadows" (ihre fünfte FullLength) ein ziemliches Brett hin, welches relativ schwer mit anderen Sachen zu vergleichen ist – zumindest für mich. Und so wundert es mich auch nicht sonderlich, dass sie es auf ihrer Facebook-Seite selbst als Bastard Metal bezeichnen. Hier wird aber auch in der Tat alles miteinander vermengt, was den Songs hilft, zu wachsen und diesen hymnischen Esprit zu entwickeln, der einem beinahe eine Stunde lang aus den Boxen entgegen springt. Metal für Individualisten!