Calm Hatchery – Sacrilege Of Humanity Tipp


calmhatchery-sacrilegeofhumanity


Stil (Spielzeit): Death Metal (39:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Selfmadegod Records (15.11.2010)
Bewertung: 8,5/10

Link: www.myspace.com/calmhatchery

Brutal bösartige Blastbeat-Blutwurst – ohne „Core“, ohne Gore, ohne Bullshit... wie schön! CALM HATCHERY aus Polen nehmen einfach den Holzhammer und kloppen kompromisslos auf das noch zuckende Schnitzel drauf.

So langsam sollte man sich mal Gedanken über Urlaub in Polen machen, angesichts der Vielzahl an extrem guten Extrembands aus unserem Nachbarland. CALM HATCHERY, 2002 in Bialystok gegründet, schütteln die 40 Minuten Brutalität der Marke SUFFOCATION so locker aus dem Ärmel, dass man meinen könnte, sie hätten ihre gesamte Jugend nichts anderes getan als Shredding, Blastbeats und Frank-Mullen-Gedenkgrunzen zu üben.

Und gute Songs können sie auch schreiben! „Sea Of Truth“ bohrt sich wie ein Betonbohrer auf Speed in die Nackenknochen, Blasts und irrsinnig schnelle Uffta-Ufftas wechseln sich ab; dann „Messerschmitt“, das in knirschend walzendem Midtempo daherkommt und alle paar Takte im Refrain rasierklingenscharfe Salven verschießt. „Hymn Of The Forgotten“ ist eine derb brutale, zamominschwarze „Ballade“ mit zerbrechlichen Arpeggien, depressiver Atmosphäre und einem genial intensiven Schluss, der langsamste Gitarrenriffs mit Blastbeats verbindet. Geil.
Sehr gut ist auch „Them“, der mit NILE-artigen Sweep-Pickings daher kommt und ein schniekes Solo mit starkem Tremolo-Einsatz hat. Das darauf folgende „Lost In The Sands“ greift die NILE-Riffs sogar noch stärker auf; die Parallelen sind nicht zu überhören.

Klar kann man den Kopf schütteln und sich abwenden, wenn man SUFFOCATION und NILE im Plattenschrank hat, denn eine unverwechselbare Marke sind CALM HATCHERY noch lange nicht. Brutalen, technischen Death Metal kann man eben nicht alle Tage neu erfinden. Wer aber mehr vom Gleichen will, Hauptsache hohe Qualität, sollte sich CALM HATCHERY unbedingt anhören.