Stil/Spielzeit: Hardcore, Deathmetal (38:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (15.04.11)
Bewertung: 7 / 10
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Ich bin ein wenig verwundert: Auch wenn ich „The Great Stone war“ nicht mehr ganz vor Augen bzw. Ohren habe, klingt das hier doch irgendwie anders - weniger extrem und metallisch, dafür um einiges hardcorelastiger. Also alle Zeichen stehen auf Mosh. Am Anfang hat mich das ziemlich genervt, aber mittlerweile kann ich mich drauf einlassen und „Against The World“ als sowas wie die Party-Scheibe von WINDS OF PLAGUE ansehen.
Der Sound ist nach wie vor ultra fett, die Stimme extrem tief und eintönig (wobei hier eben auch mal kleine Hardcorepassagen auftauchen, die das ganze auflockern) und das Keyboard bringt immer noch orchestrales Feeling bis hin zu Blackmetal-Anleihen in ihre Songs. Aber diesmal denke ich weniger in extreme Richtungen, was die Mischung aus Metal und Hardcore angeht, als beinahe schon an Bands wie EMMURE. Denn von vorne bis hinten groovt dieses Album einfach nur. Was natürlich leider auch die Gefahr der Eintönigkeit mit sich bringt.
Auf der anderen Seite hört man dem Sextett aber einfach den Spaß an, den es während der Aufnahmen und im Schreibprozess gehabt haben muss. Schließlich haben WOP hier den ersten Song dabei, der je von Chuck Norris geschrieben wurde – oder kann ein Satz wie „I dont fear no evil – evil fucking fears me!“ von irgendjemand anderem kommen? Na, jedenfalls merkt man hier schon, mit welch breitem Kreuz die Herren und die Dame unterwegs sind: sie machen was sie wollen und haben Spaß an der Sache. Scheiß darauf, was Fans des letzten Albums (wie ich es bin) sagen.
Würde besagter Chuck Norris-Song fehlen, würden hier die Keyboards nicht tatsächlich für Abwechslung sorgen und würden mich die Songs, die wirklich Richtung Hardcore gehen, nicht so begeistern, hätte ich es vermutlich wesentlich schwerer mit Album Nr. Vier der Kalifornier gehabt. Aber je öfter ich es höre, umso mehr komme ich auf den Party-Vibe der Band klar. Und heftig sind sie nun einfach. Wer sich also erhofft hat, dass WINDS OF PLAGUE wieder zurück zu den Wurzeln gehen und moshlastiger werden, der kann hier ohne Umschweife zugreifen. Aber selbst den Kritikern dieses Schrittes kann das Album gefallen. Bei jedem Durchhören mehr…