Hymir – Nyctophobia

HYMIR_Nyctophobia

Stil (Spielzeit): Symphonic Black/Death Metal (47:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Juni 2010)
Bewertung: 6,5/10

Links: http://www.hymir.nl

Jeans und ohne Corpsepaint – so präsentiert sich das niederländische Quartett von HYMIR aus Utrecht online. Sympathisch aussehend wollen die Jungs doch ihr dunkles Gedankengut loswerden. Seit einigen Jahren sind sie aktiv auf den regionalen Bühnen und zeigen nun der Welt mit ihrer ersten Platte ihr wahres Gesicht.

Teuflisches Glockenspiel, dann tief gestimmte Rockgitarren und schließlich vollendet Pablo de Groot den bombastischen Gesamtklang mit gutturalen Lauten. Man merkt sehr schnell, welche Bands Pate stehen könnten für den Sound der Niederländer. Natürlich fallen einem sofort DIMMU BORGIR ein, doch diese simpel nachzuahmen wäre zu einfach.
Der lange Opener lässt schon kleine progressive Spielchen zu, spielt aber auch mit Reminiszenzen an die Klassik. Da überrascht dann schon fast der flotte Einstieg in das folgende „Let The World Be Cold". Das zackige Hacken auf den Sechssaitern bringt den Geschmack von Pech und Schwefel dazu, während die Opulenz weiter ausgeschlachtet wird.
Irreleiten bezüglich der Sprache könnte der Song „Poltergeist" – obwohl das Wort ja im Englischen das gleiche ist – und auf diese Weise bleiben wir auch im Angelsächsischen. In stimmungsvoller Atmosphäre werden die bösen Gespenster hervorgelockt, schwerfälliges Midtempo wirkt fast beschwörend. Der Zweiteiler „And Sorrow Turned In Death" hätte durchaus an einem Stück erstellt werden können, da es quasi nur eine Aufteilung in Thriller-Stimmungs-Intro und dazugehörigen Song darstellt. Vielleicht wollte man auch einfach nur zehn Tracks auf der Scheibe haben.

Als opulent ausgeschmücktes Düster-Metal-Werk gibt es auf „Nyctophobia" einiges zu hören. Einspielungen, die sich an Klassik orientieren, nordisch geprägte Misch-Riffs aus dem Todes- und Schwarzwurstsektor, sowie rockiges Grooven.
Obwohl manche Melodie kurzzeitig sich im Ohr festsetzt, ist die Langzeitwirkung noch nicht so schwerwiegend. Als Hörhinweise könnte man schon genannte DIMMU BORGIR, OLD MAN'S CHILD oder auch BEHEMOTH und CRADLE OF FILTH angeben. Für ein Debüt im groben Bereich schwarzgewandeter Orchestralmetaller ist die Platte eine gute Leistung des niederländischen Vierers.
Manuel

"Größtenteils harmlos."