Extreme Deformity - Internal

Extreme_Deformity

Stil (Spielzeit): Deathmetal (59:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Neverheard Distro (2011)
Bewertung: 4 / 10
Link: http://www.myspace.com/extremedeformity

Ein wenig undurchsichtig… Ich kann leider nicht dafür garantieren, dass der obige Myspace-Link tatsächlich zu der Band führt, welche hier besprochen wird. So wie ich das verstanden habe, hat sich diese ungarische Formation bereits im Jahre 1995 aufgelöst und ist seitdem auch nicht wieder aktiv in Erscheinung getreten. Was hier als zu bewertende Platte vorliegt, stellt lediglich eine Zusammenfassung des kompletten Songmaterials dar, welches die fünf Todesbleier einst zusammengezimmert haben. Jenes Material besteht aus einem sechs Titel umfassenden Demo aus dem Jahre 1992 sowie dem ersten und letzten Longplayer, welcher unter dem Titel „Internal“ ein Jahr später veröffentlicht und für dieses Re-Release um einen bisher unveröffentlichten Bonustrack erweitert wurde. Somit enthält diese Scheibe hier nun insgesamt fünfzehn Tracks, von denen keiner in der Playlist der Band auftaucht, welche auf Myspace unter diesem Namen zu finden ist. Auch das Bandlogo variiert und die fünf Jungs scheinen nun aus der benachbarten Slowakei zu stammen. Ein Zufall? Wer weiß das schon. Jedenfalls ähnelt sich die Mucke beider Bands stark und entweder hat das Quintett nun doch noch einmal den Versuch gestartet, in der Szene Fuß zu fassen, oder aber ich stelle hier so ganz nebenbei mal eine vergleichbare Band vor, was hoffentlich niemanden stören wird. Es ist nun mal ein wenig undurchsichtig...
Eine alternative Möglichkeit für einen Link wäre ansonsten auch noch die Seite einer Truppe namens STRONG DEFORMITY gewesen. Hier spielen zumindest definitiv die beiden Brüder Balazs und Zsolt Bertalan, welche EXTREME DEFORMITY einst an Gitarre und Schlagzeug gründeten. Allerdings weicht die musikalische Ausrichtung dieser eher soften und poppigen Rockband dermaßen von dem Oldschool-Deathmetal ab, welchen EXTREME DEFORMITY damals einzimmerten, dass dieser Verweis wenig hilfreich gewesen wäre. Denn mit softem und poppigem Rock haben die fünf Knüppelbarden hier wirklich herzlich wenig zu tun. Es ist schon ein wenig verwunderlich, dass die Brüder nun eine derartig abweichende Stilrichtung bevorzugen. Denn was dem geneigten Hörer auf „Internal“ vorgesetzt wird, erweckt eher den Anschein, als hätte sich diese Band mit Haut und Haaren dem oldschooligsten Deathmetal verschrieben und sei für etwaige Seitenschritte wahrlich nicht zu haben. Dabei gefallen mir persönlich die musikalischen Erzeugnisse von STRONG DEFORMITY zugegebenermaßen durchaus besser als der Stoff, der nun leider aus meinen Boxen dröhnt. Denn von jedweder Innovation, Originalität oder songwriterischer Überraschung kann hier nun wirklich nicht die Rede sein. Ganz im Gegenteil...

Hier wird einfach mal drauf losgeknüppelt, was das sprichwörtliche Zeug hält, und das leider in einer Art und Weise, welche man schon so unzählige Male zuvor fast ebenso oft besser gehört hat. Es langweilt. Da stellt sich die Frage, ob es wirklich notwendig war, diese alten und schon damals angestaubten Tracks einer extrem unbekannten Band noch einmal auf die Menschheit loszulassen. Nun ja, immerhin passt der Name des ebenso unbekannten Labels, welches sich hierfür verantwortlich zeichnet, wirklich hervorragend und man fragt sich nur, ob es nicht vielleicht so seine Gründe hatte, dass solche Scheiben nie gehört wurden. Denn die „Tomb Of The Mutilated“ von CANNIBAL CORPSE beispielsweise, welche zeitgleich mit der ersten extrem deformierten Ausgeburt erschien, bietet stilistisch etwa vergleichbaren Stoff. Nur eben tausendmal besser, origineller und auf einem spieltechnisch höheren Niveau. Auch Kapellen wie DEATH oder DEICIDE waren damals ihren ungarischen Kollegen weit voraus. Aber ich will auch nicht nur meckern...

Abgesehen von den sechs Demotracks, welche in ein nahezu unerträglich schrammeliges Soundgewand gepresst wurden, bieten die ersten neun Titel der Scheibe immerhin für Fans der ganz alten Deathmetalschule wohl zumindest als akzeptabel einzustufenden Todesblei der matschigen Sorte in meist schnellerem, manchmal auch gut headbangtauglichem Tempo mit soliden Riffings, unmenschlichen Growls und typischen Blastbeats. Es nervt zwar nicht, kann aber auch alles andere als überzeugen. Eine auf ganzer Linie überflüssige Scheibe...