The Furor – War Upon Worship

The Furor War Upon Worship

Stil (Spielzeit): Black/Death Metal (45:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Prime Cuts (06.06.11)
Bewertung: 5,5/10

http://www.myspace.com/westernterror

Auch wenn's in Australien viel Sonne und Strand gibt, sind manche ganz schön böse drauf. Seit einigen Jahren prügeln sich die Jungs von THE FUROR die schwarze Seele aus dem Leib und schicken nun ihren dritten Longplayer über den Ozean.

Und mit Schwung auf die Fresse – das ist das Motto von THE FUROR. In dem mit über acht Minuten längsten Song als Opener wird einem gleich mit Vollgas die Rübe abgerissen, als ob der Teufel zu viele Energy-Drinks getrunken hätte. Erst in der Mitte des langen Stückes wird zeitweise der Fuß vom Gaspedal genommen und das ganze einen Tick atmosphärischer. Bei der heillosen Klopperei hört man jedoch schnell, dass die ganze Chose technisch durchaus anspruchsvoller ist, als dass man nur auf die eins und drei klatschen würde.
„Hammers Of Masters" trifft den Nagel auf den Kopf, denn ein Presslufthammer hat wahrscheinlich kaum weniger Schläge pro Minute auf die dreckige Erde. Rasende Sweeps und Soli geben einerseits ein bisschen Würze in die scharfe Suppe, verschwinden aber oft im Überschalltempo, was ein bisschen schade ist. Selbst der Song „Call Me Doom!" hat wenig mit dieser Stilrichtung zu tun, sondern ist ein weiteres Notenmassaker, was einen ganz hübschen fiesen Chorus hat, wenn man das an dieser Stelle so nennen kann.

Die wenigen Synthie-Klänge, die sich unter dem Maschinen-Gewehr versteckt haben, kommen in manchen Abschnitten von „Supreme Righteous Mauling" etwas deutlicher zum Vorschein, verändern die Stimmung damit aber auch nur marginal.
„Schtzngrmm" heißt ein Gedicht des österreichischen modernen Laut-Dichters Ernst Jandl. Auf Musik umgemünzt kommt es mir hier bei THE FUROR manchmal ähnlich vor, nur dass ich die Kriegsschauplätze von MARDUK etwas spannender finde.
Die Australier bauen längst nicht so viele Keyboards ein, wie die super-schnellen Amerikaner von SOTHIS, was ja nicht unbedingt ein Nachteil ist. In Sachen fiese Riffs erinnern sie mich eher an AVERSE SEFIRA. Wer rhythmisch anspruchsvolle Raserei über eine Dreiviertelstunde hören will, der sei herzlich eingeladen. Für mich fehlt hier einfach auf Dauer gesehen etwas Atmosphäre – außer dem ununterbrochenen Statement, durch Geschwindigkeit böse zu sein.
Manuel

"Größtenteils harmlos."