Stil/Spielzeit: Deathmetal (61:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (28.10.11)
Bewertung: 7/ 10
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Akustische Gitarren läuten das Album ein, nur um dann direkt dem Tod(esmetal) ins Auge zu blicken und mit einer gehörigen Portion Blastbeats weiterzumachen. KRISIUN legen ihre zehnte Veröffentlichung vor (die DVD nicht mitgerechnet) und zeigen, dass man Deathmetal in Südamerika mit ziemlich großen Buchstaben schreiben darf!
Zwar sind die Hauptriffs der Songs nicht unbedingt allzu technisch, verbinden sich aber mit den Blastbeats und dem Groove zu einem sehr stimmigen Ganzen und taugen so als Songs eine ganze Menge. Vielleicht hätte man das Album ein wenig kürzen sollen, um damit aufkommender Langeweile entgegenzuwirken, da eine Dreiviertelstunde auch locker gereicht hätte – irgendwann verlieren eben auch Blastbeats an Durchsetzungsvermögen. Außerdem zeigt Schlagzeuger Camargo auch so, dass er ein Tier an seinem Instrument ist.
Um diese Veröffentlichung von anderen ihrer Geschichte abzusetzen, wurden hier kleine Experimente gewagt. Da sind zum Beispiel die erwähnten akustischen Gitarren, der den kulturellen Hintergrund der Band mit einbeziehen und zum anderen ist da ein Gastauftritt von RATOS DE PORAO-Sänger, der ja eigentlich aus dem Hardcore kommt. Aber wer wachsen will, muss eben auch Einflüsse von außerhalb zulassen und KRISIUN steht diese Entwicklung ganz gut zu Gesicht. Zwar wären die Songs auch ohne die Extras ein Brett du durchwegs gut, aber so erhalte sie dann doch noch mal ein spezielles Etwas.
Auch die Entscheidung, die Aufnahmen in Deutschland eher analog als digital anzugehen steht der Band gut, da der Sound klasse, aber eben nicht zu Tode bearbeitet klingt. Und somit legen KRISIUN hier eine Abrissbirne von Deathmetal ab, die ihr Heil aber nicht nur in Geschwindigkeit und Vollbedienung sucht, sondern auch Kontraste schafft, bzw. Songs aufbauen kann, ohne von vorne bis hinten alles vollzukleistern.