Perversity – Ablaze

Perversity Ablaze

Stil (Spielzeit): Brutal Death Metal (34:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Lavadome (31.08.11)
Bewertung: 6,5/10

http://www.perversityband.com
http://www.myspace.com/perversityband

Vor über fünfzehn Jahren geht die Geschichte schon los. Da treffen sich ein paar Jungs in der Slowakei und überlegen sich, der Welt den Hintern zu versohlen. Bis zur ersten Veröffentlichung dauert es einige Zeit und so steht dieses Jahr erst ihr viertes Album ins Haus. Dabei geben die Burschen aber ordentlich Gas.
Cut.

Verhaltenes Klavierspiel und Keyboardgesang – man könnte meinen, ein Gothic-Umzug steht an. Es tönt tief zu Beginn, doch schnell gesellen sich nach dem Intro die üblichen Verdächtigen dazu.
Herbe Growls und tiefe, schwere Axtschwinger weisen dann doch auf das Genre hin. Die Fiesheit der Tonskalen ist relativ hoch angesiedelt und es rumpelt ganz schön hölzern durch die Membran. Sanfte Rhythmusschwankungen lenken den Stahlkoloss in kleine Wasserwirbel, die aber nicht beunruhigend kompliziert werden.
Song Nummer fünf wackelt zwischen einem extrem gemütlichen Riff und heftigen Superblasts hin und her, was mit Ecken und Kanten im Gehörgang öfter hängen bleibt. Vampireskes Klavierspiel trägt ebenso zu leichter Verwirrung bei, wie es die vielen Riffwechsel tun. Dadurch wirkt das teilweise schräge Geballer zwar komplexer als manche 08/15-Maschinerie, jedoch bleibt der Aha-Effekt in diesem Schichtsalat zu gut versteckt.

Und doch kann man sich nicht ganz von der Schlacht abwenden und muss immer wieder hinhören. Alleine das Eröffnungs-Riff von „Behind The Diabolical" fordert dazu auf, seinen Nacken zu trainieren. Mit einer kleinen Grind-Schlagseite schiffen die Slowaken durch stürmische Gewässer, ohne den Faden zu verlieren.
Die Slowakei liegt zwar östlich von Deutschland, doch die Herren von PERVERSITY schielen eindeutig in die amerikanische Spielart des Todesbleis. Hier werden keine hübschen Schweden-Melodien verwurstet, es soll harmonisch gemein gebolzt werden, dass es knallt. Und das funktioniert ziemlich gut, außer, dass vielleicht der Spannungsbogen über die gesamte Scheibe hin etwas auf der Strecke bleibt. Um das Gehirn in einem heftigen Moshpit auszuschalten ist „Ablaze" jedoch ganz gut geeignet.
Manuel

"Größtenteils harmlos."