Absurd Universe – Habeas Corpus

Absurd Universe Habeas Corpus

Stil (Spielzeit): Death Metal (35:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Punishment 18/TWS Music (09.12.11)
Bewertung: 6/10

http://www.myspace.com/absurduniverse

Todesmetall aus den Niederlanden – eine neue Band soll es sein. Seit letztem Jahr aktiv ist anscheinend schnell ein erstes Album zusammengezimmert und die Chose wird auf Reisen geschickt. Doch stutzig macht diese sehr professionelle Aufnahme und das solide Songwriting schon. Darauf gibt es auch eine Antwort – am Ende.

Als Einstieg in die Apokalypse wird es schräg, dann legt der Teufel seine Waffen frei und lässt die ersten Salven los. Bei der ordentlichen Aufnahme fällt immer wieder auf, welch fiesen Wumms die Bassdrum hier hat. Da bekommt der Magen leibhaftig einen musikalischen Schwinger versetzt.
Das straighte Verkloppen des Schlagwerks erinnert mich klangtechnisch an die aktuelle Scheibe von CANNIBAL CORPSE (die auch schon wieder zwei Jahre alt ist), während die Songs nicht ganz so komplex gestaltet sind.

„Under Command" eröffnet eine Militärtröte, Winde wehen übers Schlachtfeld und dann knattern die Panzer und Maschinengewehre los. Doch bei solch schwerem Kriegsgerät wird zwangsläufig die Geschwindigkeit gedrosselt, so dass man auf Ketten im Wiegetritt dem Kampf entgegenwalzt.
Urig sind die Töne, die aus dem wahrscheinlich höhlenähnlichen Bauch des Frontmanns entfleuchen, dessen Variationsspektrum durchaus noch ein wenig mehr ausgereizt werden könnte. In „Freedomless" wird entgegen der eingeschränkten Freiheit flott drauf los soliert, wie es sich mit merkwürdigen Harmonien für Todesblei dieser Sorte gehört, wobei man an dieser Stelle auch einen kleinen Thrash-Einschlag erwähnen könnte.

Als Orientierungspunkte werden passenderweise GRAVE oder AUTOPSY angegeben, wobei man durchaus auch slayereske Momente wahrnehmen kann. Viele brettharte Riffs werden verbraten, an einigen Stellen flitzen die Finger übers Griffbrett und insgesamt wird einfach geholzt, was das Zeug hält – mit kleinen Tempoverschiedenheiten.
Das ist vielleicht auch das Manko an der Sache, dass nicht nur im achtminütigen Abschlussbrecher die Abwechslung etwas zu kurz kommt. Schädel spalten im traditionellen Sinn ist immer eine hübsche Angelegenheit, doch kann selbst das überraschende Klassik-Ende die fehlende Spannung nicht wettmachen.

Und nun soll noch verraten werden, wer's denn nun ist. Um den Gurgler Adrie Kloosterwaard, der schon seit vielen Jahren Frontsau von SINISTER ist, scharen sich in ABSURD UNIVERSE dieselben Musiker, die neuerdings auch bei SINISTER mitwirken. Anderes Schlachtfeld also, aber die gleiche Meute.
Manuel

"Größtenteils harmlos."