Lay Down Rotten - Mask Of Malice

Lay Down Rotten

Stil (Spielzeit): Death Metal (42:07)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (24.02.12)
Bewertung: 7 / 10

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LAY DOWN ROTTEN laufen mir mit „Mask Of Malice" das erste Mal über den Weg. Auch wenn ich schon Beeindruckendes von der Band, welche schon seit 1999 besteht und bereits ihre siebte Scheibe abliefert, gehört habe. Martin van Drunen von ASPYHX stand schon für Gastvocals mit den Hessen vorm Mikro, eine gute Referenz. Ebenso die Festivalbilanz, einige mächtige Batzen haben die fünf Mannen von LAY DOWN ROTTEN schon abgezockt (With Full Force, Party.San, Summer Breeze, Deathfeast...). Auch einen Wechsel im Line-Up gab es, mit Gründer und Gitarrist Daniel Jakobi verabschiedete sich ein wichtiger Baustein von LAY DOWN ROTTEN. Da ich aber sowieso nicht vergleichen kann, fällt das für mein Review nicht so stark ins Gewicht.

„Deathchain" startet mit einem Beicht-Intro „Forgive me father, I have sinned..." und passend zum Abschlusssatz "...I killed" startet die Hetzjagd. Schön eng bolzen sich LAY DOWN ROTTEN durch den Song. Nach zwei, drei Durchläufen weiß der Song durchaus zu gefallen, alles klingt sehr modern, auch wenn mir die Stimme von Jost Kleinert teilweise zu monoton singt. Irgendwie klingt es, als ob da am Klang der Stimme heftig nachgebessert worden wäre. Das Main Riff zieht die blutige Soße immer wieder kurz aus dem Dreck, aber insgesamt ist „Deathchain" ein düsterer, drückender Song, der aber bei weitem nicht zeigt, was LAY DOWN ROTTEN auf dem Kasten haben.

„A Darker Shader Of Hatred" ist etwas offener als der Vorgänger, allerdings riegelt das Schlagzeug relativ schnell wieder alles hermetisch ab. Die Drums von Timo Claas sind aber vielfältiger als beim ersten Song und dominieren gemeinsam mit dem Gesang den Song. Für mich klingt beides stellenweise zu maschinell, kalt aber nicht roh. Der Song bleibt bei mir überhaupt nicht haften und hat keine nennenswerten Spitzen, der Sound ist mir zu dumpf und leider höre ich so gut wie keinen Bass.

„Nightfall" startet mit einem kleinen aber feinen Gimmick, das Gitarrenintro wandert von der Mono in die Stereoseite und wieder zurück, überraschend und gibt dem Sound einen guten Vibe. Allerdings frage ich mich, warum LAY DOWN ROTTEN der Melodie (Song kann man dazu eigentlich nicht sagen) mit gerade Mal 49 Sekunden eine eigene Tracknummer und einen Titel gegönnt haben...

Das folgende „Mask Of Malice" ist allerdings der erste richtige Lichtblick auf der gleichnamigen Scheibe. Auch wenn mir der Sound der Drums noch immer nicht gefällt, das Drumming an sich ist super, der Song kickt sofort Ärsche. Sehr treibend und homogen. Wenn man sich die Songs als Tänze vorstellte, dann rotiert „Mask Of Malice" heftig und schnell im Kreis, während die vorherigen Songs immer (unnötigerweise) stoppten und nach rechts und links ausbrachen. Ein rundes Ding, auf welches man nur aufspringen muss! Endlich variiert auch der Gesang und setzte hörbare Unterschiede. Mit Abstand die fetteste Made auf „Mask Of Malice".

„...And Out Come The Wolves" macht erst mal ganz low und startet mit leichten Aufwärmübungen für die Nackenmuskeln. Aber diese getriggerten Drums... Nach einer kurzen Pause hört man Wolfsgeheul und ich hoffe, dass der grimmige Wolf LAY DOWN ROTTEN aber jetzt so richtig zum Sprung ansetzt. Vergebens, LAY DOWN ROTTEN vergeben die Chance und nach einem kurzen Zähnefletschen bleiben die Krallen eingefahren. Schade...

„Swallow The Bitterness" geht dafür aber gleich richtig zur Sache. Allerdings wechseln sich in dem Song ständig die herausragenden, markanten Momente mit den 08/15 Standards aus dem Death Metal ab und im Endeffekt rauscht der Song wie ein D-Zug an mir vorbei, ohne Eindruck zu hinterlassen.

„Hades Ressurected" hat ein vielversprechendes Intro und rennt einen komplett platt, sobald die Musik einsetzt, sofort mit dem Hammer auf die Zwölf! Allerdings überzeugt der Song nicht nur mit Brachialität, sondern vor allem mit schnellen, präzise gespielten Riffs, die auch wirklich aneinander anknüpfen und nicht lediglich aneinandergereiht sind. Massig Kante und vor allem viele Höhepunkte, stimmungsvoll, dunkel und nicht zu eng. Diesmal nutzen LAY DOWN ROTTEN nach einem kurzen Break auch die Abfahrt und krönen den Song mit rasantem Ausklang! Neben „Mask Of Malice" ist das mein Lieblingssong der Platte. Wenn das die Stärke der ursprünglichen LAY DOWN ROTTEN ist, dann kann ich die Lobeshymnen verstehen.

„The Devil Grins" steigert das Niveau sogar noch, die ersten Songs sind wie weggewischt, als ob sie nur Aufwärmübung gewesen wären. Ich denke es liegt auch daran, dass das Schlagzeug jetzt mehr Dynamik transportiert und nicht mehr so bedingungslos zu macht und keinen mehr durchlässt. Endlich kann man auch moshen, da ein gewisser Rhythmus vorhanden ist, dem man sich anpassen kann. Das war bei dem erbarmungslosen Geknüppel von vorher nicht möglich. Ein Schlagzeuggewitter hier und da ist nett, aber es kann nicht immer regnen und die anderen wollen ja auch mal ran.

Auf „La Serpenta" liefern die Gitarristen ihre Glanzleistungen ab. Endlich haben die Riffs eine Seele, auch wenn es die einer fies züngelnden Schlange ist. Bilde ich mir das ein oder sind die Saitenhexer plötzlich im Vordergrund? Der Sänger ist auf jeden Fall (ganz gleich ob gefühlt oder abgemischt) einen Schritt zurück getreten und das kommt gut! Auch der Drummer zaubert weiter aus der Trickkiste und zeigt, dass er weitaus mehr auf dem Kasten hat.

Die Platte neigt sich dem Ende zu. Bilanz: Vier Hammersongs („Mask Of Malice", „Hades Resurrected", „The Devil Grins" und "La Serpenta")! Da ich "Nightfall" nicht als Song werten möchte, entscheidet sich also mit dem letzten Song, ob mir "Mask Of Malice" insgesamt eher gut oder nicht so gut gefällt.

„The Loss", das Schlusslicht, glänzt nach einem kurzen Break mit einem Growl von ganz tief unten und während Double Bass auf mich eindrischt, die Riffs in meinem Hirn sägen und der Sänger alles in Grund und Boden growlt fälle ich mein persönliches Urteil. „Mask Of Malice" ist trotz einiger Lückenfüller ein gutes Album, aber mit deutlich Luft nach oben. LAY DOWN ROTTEN können mit dynamischen Drums und einigen unerwarteten Riffattacken glänzen, mich im Gesang aber nicht überzeugen, der hat deutlichen Feinschliff nötig.