Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (41:00)
Label/Vertrieb (VÖ): TWS Music/Punishment 18 (20.01.12)
Bewertung: 5,5/10
http://www.myspace.com/thewisdomlost
Mitte der Neunziger gegründet löste sich ALGOL kurze Zeit später wieder auf, um zu Beginn der Nuller-Jahre sich wieder zu vereinigen. Seither wurde ein bisschen getourt mit einer Demo und einem Album im Gepäck, bis uns heute die zweite Scheibe an den Kopf geschleudert wird.
Entgegengeschleudert werden einem im Opener keifige Vocals, die mit ein paar Growls gemischt werden, wobei nette kleine Hooklines das böse Bild mit Farbe anpinseln. In relativ modern gekleidetem Sound klingt der Jodler vom Dienst ziemlich angepisst, was von manchen fiesen Riffs unterstützt wird.
Dabei fällt allerdings schon in Nummer zwei namens „Fragments Of Me" auf, dass so einige hübsche Melodien einem entweder bekannt vorkommen oder zu standardisiert zusammengebastelt sind. Dazu gesellt sich in „Still In My Eyes, Burning" ein catchy und clean gesungener Chorus, der die Spannung aber nur bedingt erhöht. Ab und an wirken thrashige Riff-Kanonaden wie ein Tritt in den Allerwertesten, was jedoch nicht immer ganz schlüssig zu den melodischen Passagen passen will.
Aufgepeppt wird der Gesang in „Gorgon" dann sogar mit einer gelungen eingesetzten Frauenstimme. Stellenweise fallen mir hier CHTHONIC ein, die ähnlich viel Gas geben und süße Harmonien dabei nicht vergessen – wobei diese bei letzteren natürlich auch des Öfteren asiatischer Natur sind. Mit „Dreams/Demise" fährt ein Mid-Tempo-Rocker vorbei, der melancholisch die Dramaturgie in die Höhe schrauben soll. Der Klar-Gesang driftet hier allerdings zum Teil in einen kitschigen Pathos ab, der eher irritiert als überzeugt.
Spielerisch durchaus respektabel zocken die Burschen aus Italien ihren nordisch orientierten Melo-Death. In „Whiteout" wird ebenso mit Schmackes gerockt, wie die Keyboards den passenden Beiklang liefern. Nicht ganz so versiert wie die Flitzer von CHILDREN OF BODOM, sondern eher ein bisschen dramatisch wie DARK TRANQUILLITY brettern die Italiener durch „Comlex Shapes". Allerdings versprühen sie damit irgendwie noch nicht den Charme mancher Nordlichter. Außerdem veranlassen die Songs einen nicht unbedingt dazu, auf die Repeat-Taste zu drücken, da das Strickmuster manchmal doch zu ähnlich ist. Unhörbar ist die Platte durchaus nicht, aber um ein glückliches Grinsen in das Headbanger-Gesicht zu zeichnen reicht es noch nicht.
Manuel
"Größtenteils harmlos."