Stil (Spielzeit): Thrash /Death Metal (31:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Battlegood Produktion / twilligth (21.10.2011)
Bewertung: 4/10
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Das Cover von HERRATIK lässt Gutes hoffen: Ein alienähnliches Monster mit netten gebogenen Hörnern, dem sich die Tollwut in den garstigen Augen spiegelt, in „Konversation" mit einem Unschuldigen. Ein tolles Cover, welches definitiv Lust auf mehr macht!
Trommeln im Marschtakt kündigen Unheil an, ein stimmiges Intro welches die Erwartungen hochschraubt, gesellt sich dazu. Schön mit Streicherklängen, alles sehr harmonisch... bis das Intro plötzlich vollkommen unvermittelt in Thrashgeknatter übergeht. Nicht gerade ein sensibler Übergang und zeugt auch nicht gerade von Fingerspitzengefühl...
Die Songs der australischen Thrasher klingen wie hermetisch aberiegelt, sehr dichte musikalische Klumpen werden uns hier präsentiert und hervorstechend sind die scharfen, teilweise sogar messerscharfen, Riffs. Der Sound auf „Compromise Gone" lässt aber häufig zu wünschen übrig. Für die stellenweise offenen Leads, die Glanzmomente der Scheibe, hätte man auf jeden Fall einen differenzierteren Sound basteln müssen und viel mehr Mühe investieren sollen. Auch der Gesang ist teilweise viel, viel zu leise und bei einigen Songs ist die Stimme so grottig verzerrt („Closed Book... Opened Wrist"), dass es wirklich nicht mehr lustig ist.
Anders, als das Cover vermuten lässt, erwartet uns auch kein altmodisches Thrashgehabe, sondern ein Thrahssound mit vielen modernen Elementen. Das kann teilweise „nur" ein Schlagzeugabschlag sein oder auch der teilweise „schwarze Anstrich", der sich in Form von Blastbeats zeigt. Die Songs von HERRATIK kleben wie mit Pattex angeklebt auf dem Boden, sind zwar durchweg schnell gespielt, können aber nicht mit Druck oder gar Dynamik überzeugen, von Aggression mal ganz zu schweigen...
Mir fehlt eindeutig das Herzblut und vor allem der Zug, der mich mitreißt und den „Nochmal- Faktor" nach oben treibt. Wäre es ein Debüt würde ich Verbesserungsvorschläge machen und auf jeden Fall musikalische Grundlagen attestieren, aber die Australier von HERRATIK gehören zu den dienstältesten Gruppen ihres Landes. Die geringe Punktzahl bezieht sich auch nicht auf die Fähigkeit die Instrumente zu bedienen, sondern die mauen Songarrangement und die furchtbare Produktion, sowie die mangelnde Energie und Spielfreude.