Be Fading Fast - Global Attack

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Stil (Spielzeit):
Death/Thrash (29:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Mad Lion / Twilight (11.11.2011)
Bewertung: 4,5/10

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Die ersten 30 Sekunden kicken mich völlig: böser Thrashmetal mit Speed, Eiern und geilem, rockigem Riffing. Dann setzt die ziemlich langweilige Grunzstimme ein und sofort erhält die Platte eine ganz andere Note: BE FADING FAST aus Tschechien stehen sich und ihrem ansonsten coolen Mix aus Death und Thrash leider selbst im Weg. Und das eben mit dem Gesang, aber auch vor allem mit einem Schlagzeug, welches einfach zu viel will.

Denn an vielen Stellen versuchen sich die Gitarren und die Drums gegenseitig zu überholen und scheinen sich beinahe richtige Battles zu liefern – worunter natürlich die Songs leiden. Die Riffs werden nicht vom Schlagzeug mitgenommen, sondern regelrecht zugeschissen – da ist man dann schon ziemlich froh, wenn mal ein dicker Refrain auftaucht, damit zumindest mal die Akkorde die Möglichkeit haben, sich durchzusetzen.

Überhaupt scheint das Zweitwerk der Tschechen vor allem darunter zu leiden, dass sie meinen, viel hilft viel. Selbst bei den groovigen Parts fragt man sich noch manchmal, ob das Schlagzeug überhaupt dazu passt – warum will der Mann an den Fellen auch unbedingt irgendwelche Rekorde aufstellen? Langweilig! Da findet einfach viel zu wenig Abstimmung untereinander statt. Auch die ausschweifenden Gitarrenriffs sind eher sowas wie eine Technikübung, aber nichts, was sich im Hirn festsetzen würde oder den Songs wirklich helfen könnte. Lediglich die relaxteren Parts machen da einen guten Eindruck.

Wenn man jetzt noch sieht, dass BE FADING FAST auch nicht grade die Könige der Abwechslung sind, fragt man sich schon ein wenig, an wen sich dieses Album richtet. Der Sänger gefällt mir zum Beispiel auch nur in den paar wenigen gesprochenen Passagen, wo seine Grabesstimme zumindest mal etwas unheimlich und nicht nur überflüssig klingt. Zugegeben, „Global Attack" ist schnell, einigermaßen kompliziert und energetisch – aber leider resultieren daraus nun mal keine spannenden Songs...
Kai