Void Creation – Mind Control (EP)

Void Creation Mind Control

Stil (Spielzeit): Death/Thrash Metal (23:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (2010)
Bewertung: 5,5/10

http://www.reverbnation.com/voidcreation
http://www.myspace.com/voidcreation

Wiener Klassik ist etwas anderes. Dazu müssten VOID CREATION schon 200 Jahre tot sein. Die Jungs aus dem Alpenland bastelten vor sechs Jahren am Line-up der Band und vor zwei Jahren entstand das Debüt-Album „Mind Control". Auch wenn die Anzahl der Songs (sieben) für ein kurzes Album spricht, erdreiste ich mich aufgrund der Spiellänge die Scheibe „EP" zu nennen. Das sollte aber sonstige Beurteilungen nicht beeinflussen.

Thrashige Riffs und fiese Wechsel-Vocals begrüßen den Hörer im Opener „World Of Chaos". Der Groove winkt mit der Todeskeule, doch trotz erdig-brutalem Sound will auch beim wiederholten Durchlauf der Enthusiasmus zu Beginn noch nicht brodeln.
Kopfnicker-Parts in „Shooting Star" heben die Laune und die variablen Gesänge steuern Abwechslung mit hohem Anpiss-Faktor bei. Auch wenn „Own Private Hell" schräge Soli einbaut, würden ein paar Höchst-Tempo-Stückchen die Spannung steigern. Im Gegenteil dazu walzt „Alone" in der Mitte der Scheibe als Blauwal mit Bleifüllung durch die zerstörte Landschaft. Mit unspektakulären Riffs knödelt das schwer beladene Liedchen dahin. Schlecht gemacht ist das keineswegs, aber vom Sessel pusten tut es mich auch nicht.

Doppelte Leads wie in „Drowned In Greed" oder der SLAYER-artige Einstieg in „Releasing The Demons", bei dem wohl „Seasons In The Abyss" Pate stand, bringen Schwung in die Bude. Während die Stimmung teilweise wieder verloren geht, wird sie im abschließenden „System Failed" mit tollem, melodischem Riff-Geballer wieder erweckt. Doch leider ist die Platte dann am Ende.
Als „ehrlich" – wie VOID CREATION ihren Death-Thrash-Metal bezeichnen – würde ich die dreckige, böse Mucke auch beschreiben. Trotz einiger guter Ideen fehlt die Langzeitwirkung und mitreißend wie ein Wasserfall ist die Brachialmusik mit recht tradionellem Klang leider nicht so richtig. Ich selbst finde aber die abwechselnden Vocals zwischen fiesem Keifen und deftigen Growls durchaus gelungen, auch wenn das den Gesamteindruck nicht in die Stratosphäre hebt. Ordentlich hart wird auf „Mind Control" schon gezockt, aber für den Schwung in die Höhe reicht es noch nicht ganz.
Manuel

"Größtenteils harmlos."