Stil (Spielzeit): Pagan Black/Death Metal (40:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Art Gates Rec. (2011)
Bewertung: 6,5/10
http://wulfshon.com.ar
Auch wenn sie aus Argentinien kommen, verweisen die ersten Demos von WULFSHON auf Ragnarök, womit der Bezug zu Europa und deren dunkler Metal-Szene hergestellt wäre. Wartend auf den Weltuntergang der nordischen Mythologie, brutzelten die Südländer einiges Gebräu zusammen, bis nun neuerdings ihr Debüt-Album zu uns herübergeschwommen kam.
Mann Mann, so auf Dauer werden die Intros mit Regen und düsterer Stimmung langweilig. Es ist zwar aufgepeppt mit schrägen Akkorden und merkwürden Sprachparts, aber mehr als nett würde ich es nicht nennen.
Dreckige Gitarren, die aber schöne Wikinger-Melodien zaubern können, werden mit flott tackernden Drums zusammengebastelt und bringen in „Death In The Light" erste tänzerische Rhythmen ein. Stellenweise schippern die bärtigen Nordmänner von AMON AMARTH vorbei, dann bricht wieder die Schwärze von ALGHAZANTH durch.
Die Vokal-Leistung ist zwar vielfältig, doch mehrere gesprochene Abschnitte mit starkem Akzent sind nicht immer inbrünstig überzeugend. Das Kreischen ist schön kehlig, hintergründige Chöre schaffen Atmosphäre und doch ist der Spannungsbogen sowohl pro Song als auch über das Album hinweg nicht überragend.
Neben Wildwasserfahrten und Prügelei-Orgien wird zu Beginn von „Frozen Throne" eine scheinbar akustische Ballade eröffnet, die jedoch von schneidenden Riffs abgesägt wird. Das Gehäcksel geht durchaus in Ordnung, doch manche solistische Einlagen verfolgen zum Teil merkwürdige Disharmonien, die wenig Freude bereiten. Der anschließende Stampfer „Pride And Death" lässt bildlich die schwermütigen Krieger vorbeimarschieren und dabei im Männerchor ihr Liedchen singen.
Auch wenn durch die Testosteron-Chöre wie in „Cosmos Generallis" die Stimmung steigt, fehlt im Gesamtbild das gewisse Etwas. Paganistisch Interessierte, die sich von leichtem Schwarztee nicht abschrecken lassen, können ihre Lauscher strecken. Doch eine Weltneuheit ist nicht zu erwarten. WULFSHON beweisen immerhin, dass ordentlicher nordischer Metal zwischen WINDIR und NAGLFAR auch aus Südamerika kommen kann.
Manuel
"Größtenteils harmlos."