Stil (Spielzeit): Brutal Death/Thrash Metal (51:13)
Label/Vertrieb (VÖ): GrindScene Rec. (28.05.12)
Bewertung: 7,5/10
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In den letzten drei Jahren rumpelte es im Untergrund Englands: Fünf Briten versammelten sich mit ihren Instrumenten, um kräftig die musikalische Sau raus zu lassen. Zunächst wurde das Tier auf kleinen Ausflügen mittels zweier kurzer Scheiben durch Europa getrieben, doch nun hechelt das Erstgeborene „Death Hammer" auf uns zu.
Achtung, da kreischt einer! Vermutlich hat er sich mit dem Hammer auf den Daumen gehauen. In dem kurzen Opener wird nicht lange gefackelt: „Bring Down The Hammer" brät einem mit einer alten gusseisernen Pfanne eins über den Schädel, so dass man gleich weiß, wie die Rübe wackeln soll. Ziemlich traditionell mit todesbringenden Growls und thrashigen Soli brettern die Briten zunächst ziemlich flott durch die Botanik. Dabei bollern die Bassdrums wunderbar in der Magengegend herum und die klassischen Riffs sind manchmal nicht sehr neu, werden aber mit viel Schwung und variablem Tempo gezockt.
Der „Interceptor" bietet einen fiesen Breakdown und stellenweise wird virtuos mit den Rhythmen gespielt, so dass man kurzzeitig verwundert das Bier abstellt. Doch Sekunden später wird im bekannten Fahrwasser weitergeholzt, so dass es nicht unübersichtlich wird. Am Ende dieses brachialen Stückes zeigen die Saitenhexer auch, was sie alles drauf haben, während das rasende Griffbretthäckseln von den Grundriffs untermalt wird.
Daraufhin könnte man meinen, der nächste Song könnte als Durchschnaufpause gelten. Pustekuchen. Hier wird weiter geballert, was das Zeug hält, und der Mann am Mikro lässt sich neben seinen ordentlichen Tiefgängen zu hübschem Schreien hinreißen, wie man es auch vom Corpsegrinder kennt.
Der Song „Exodus" hat vermutlich nicht allzu viel mit der Bibel zu tun (da noch eher mit EXODUS), da sich die Herren aus Großbritannien mit Dingen beschäftigen, die sich an Liedtiteln der Marke „Torsofucked" oder „Ejaculate While Killing" ablesen lassen. Technisch haben die Burschen allerdings einiges drauf, weshalb sich wirklich eher Fans von CANNIBAL CORPSE als Anhänger von UNLEASHED dafür interessieren dürften.
Eine herbe Suppe zwischen amerikanisch geprägtem Death und Thrash Metal wird hier aus England serviert, die es wirklich in sich hat. Stahlhartes, technisch hochwertiges Geprügel wird kombiniert mit wieder erkennbaren Momenten in einem brutalen Sound, der nicht zu glatt gebügelt ist, so dass die Blutsuppe schmackhaft wird. Ein wenig fehlt noch das Hitpotential, aber für ein Debüt ist „Death Hammer" eine verdammt gute Platte!
Manuel
"Größtenteils harmlos."