Berkowitz – Sent To Dominate

Berkowitz Sent To Dominate


Stil (Spielzeit): Black/Death Metal (41:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Gravity Entertainment (11.09.12)
Bewertung: 7/10


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Während des Zweiten Weltkriegs wurde im Alter von knapp zwanzig Jahren die Widerstandskämpferin Liane Berkowitz hingerichtet (auch wenn das angeblich nicht direkt in Zusammenhang mit dem Bandnamen steht). Die Veröffentlichung des Albums war am 11. September. Nun kann man sich selbst zusammenreimen, worum es gehen könnte.

Unas ist ein Einzelkämpfer. Fast jedenfalls. Mit der Unterstützung von N.K. von DER WEG EINER FREIHEIT wurde das zweite Album zusammengeschraubt, das mit musikalischer Härte dem Krieg in all seinen Facetten den Spiegel vorhalten will.

Schlüssel umdrehen, Zündung läuft und der Panzer knattert los. Ohne Umschweife setzen Blastbeats, Keifen und Stakkato-Riffs ein, während kleine Hooklines die rohe Wut des Kettenfahrzeugs etwas verschönern. Unter anderem in „Zehntausenddreihundertfünfzehn" erlebt man die Vielfältigkeit der brutalen Vocals, die Unas zu bieten hat. Ab und zu schaltet das alles überrollende Schwergewicht einen Gang runter, meistens fetzen die Feuersalven jedoch zügig übers Schlachtfeld.

Viel Wut und Enttäuschung macht sich breit, wenn Unas seine Schießbude nach allen Regeln der Kunst verprügelt und kreischend und grunzend seinen Aggressionen freien Lauf lässt. Entweder der Gesang ist so tief, dass er sich unbemerkt in den Song hineinfügt, oder in „Från Helvetet" werden wirklich über fünf Minuten Instrumentalkunst dargeboten, die zwar erstaunlich gut funktioniert, aber auch wenig Neues von der Front mitbringt. Kurz vor Schluss walzt nochmals die Artillerie in all ihrer Aggressivität durch „To The Aggressor The Valve", bevor das Finale mit leichter Überlänge eingeläutet wird.

Düstere Stimmung wird von BERKOWITZ eher angriffslustig als melancholisch verbreitet, was auch mit dem schroffen Sound zusammenhängt. Kleine Leads rufen manchmal ein Déjà-vu hervor und stellenweise schleichen sich Längen ein, die trotz abwechslungsreicher Songs die Lauscher kurzzeitig abdrehen lassen.
Mit einer großen Menge an brutaler Kriegsverachtung haben Unas und N.K. ein bewegtes Album zusammengezimmert, das einige Elemente extremer Metalarten mischt. Damit wird ein großer Teller rohes Fleisch serviert, das noch die eine oder andere Gewürznote vertragen könnte, um die Spannung zu erhalten. Wer ein bisschen wütend ist, darf sich hiervon aber getrost die Ohren zuballern lassen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."