Dying Humanity - Fallen Paradise




Stil (Spielzeit): DeathMetal / DeathCore (33:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Restrain / Cargo Records (12.10.07)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/dyinghumanity
http://www.sicksational.de/
Mal ganz ehrlich: Der Bandname ist DYING HUMANITY, der Albumtitel lautet „Fallen Paradise“ und eines der Stücke heißt „The Last Breath“ – das hätte doch auch durchaus aus dem TodemetalCoreWasAuchImmer-Zufallsgenerator stammen können. Glücklicherweise gilt das Selbe nicht für die Musik.
Denn hier wird kein weiterer MetalCore-Spross in die Welt gesetzt, sondern richtig übelst gebolzt. Zwar sind die ersten Klänge des Albums noch clean und versöhnlich, kurz danach wird aber gezeigt wo es lang geht – nämlich schwer Richtung DeathMetal. Vom „Gesang“ orientiert man sich dabei an THE BLACK DAHLIA MURDER, denn der Sänger ist sowohl für hohes Gekeife (erinnert mich an BENEATH THE SKY) als auch für heftige Growls verantwortlich und kann dabei auch voll und ganz überzeugen. Auf cleane Refrains etc wird direkt ganz verzichtet. Dafür baut das Quintett aus Deutschland lieber mal einen melodischen Part mit Solo ein, anstatt in Richtung Emo und Konsorten zu schielen.
Was mir bei Erhalt der CD direkt positiv auffiel, war das Bandfoto. Bandfoto? Wie oberflächlich ist dass denn? Nein mal ganz im ernst: Die Jungs hätten ganz „normale“ Kids oder Skater sein können. Ich will damit sagen, hier sieht man weder die Scheitel- und Piercing- noch die Patronengurtfraktion. Und in Zeiten von immer stärkerer Szenekonformität finde ich persönlich so was immer klasse. Der relativ gute (wenn auch noch lange nicht überragende Sound) wurde allerdings dafür schon von den einschlägigen Säule der „Szene“ besorgt. So waren sie für ihren ersten richtigen Longplayer (nach der MiniCD „The Origin Of Dying Humanity“ 2006) in den Rape Of Harmonies-Studio, die jedem MetalCore-Fan ein Begriff sein dürften und das Mastering wurde von Jacob Hansen (ABORTET, HATESPHERE) besorgt. So gut wie die Namen, die man damit verbindet wie z.B. HEAVEN SHALL BURN oder MISERY SPEAKS ist der Sound zwar noch nicht (erinnert entfernt an ältere FALL OF SERENETY), klingt aber für eine so junge Band (Gründung 2006) aber schon ziemlich gut.
Und auch ihre musikalischen Qualitäten können sich durchaus hören lassen: der Drummer blastet bis der Arzt kommt und die Gitarristen profilieren sich als ordentliche Flitzefinger. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist eine gewisse Eintönigkeit, die sich auf Albumlänge einstellt. So spätestens nach der Hälfte hat mir persönlich die Band bereits alles gesagt, was ich wissen möchte. Nicht dass die Songs dann schlechter würden, nur irgendwie scheint sich dann alles zu wiederholen und lässt bei mir dann ganz persönlich recht stark in meiner Interessenlage nach. Da sollten sie definitiv noch mehr auf Abwechslung und Bandbreite setzen. Ansonsten ein gutes Nachwuchsalbum für alle die auf DeathMetal oder DeathCore (eine ganz winzige Prise Hardcore scheint an der einen oder anderen Stelle durchzuscheinen, aber es beeinflusst die Songs eigentlich nicht sonderlich) steht. Wer also TBDM oder auch JOB FOR A COWBOY mag und so was mal aus der eigenen Jugendförderung bestaunen möchte, liegt hier gar nicht mal so verkehrt.
Kai