Stil (Spielzeit): Death, Thrash, Hardcore (13:48)
Label/Vertrieb (VÖ): D.I.Y. (12.08.12)
Bewertung: 7 / 10
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AUSTIN DEATH TRIP? Ich bin mal in Austin gewesen und eigentlich war es unglaublich geil da. Nun ja, die Oldenburger reisen anscheinend zum Sterben nach Texas. Vor lauter Scham über ihre Musik müssten sie dies aber nicht tun.
Ihre Mischung aus Death-, Thrashmetal und Hardcore ist zwar nichts Revolutionäres, geht aber ganz gut ins Ohr. Was dem geneigten Hörer als erstes auffallen wird, ist der Sound von AUSTIN DEATH TRIP: der klingt nämlich relativ organisch und nicht so auf Hochglanz ausgelegt, wie das bei vielen amerikanischen Kollegen der Fall ist.
Was sie vielen US-Bands allerdings abgeschaut haben, ist die große Klappe im Infoschreiben. Ganz ehrlich, Jungs: Selbstbeweihräucherung beeindruckt uns Rezensenten höchst selten. Eher das Gegenteil. Dafür gefallen mir dann die Songtitel wie „Butt Spanker" oder „Terence Hill Have Ice" – da merkt man dann, dass sich der Vierer anscheinend doch nicht ganz so ernst nimmt, wie es das Info stellenweise nahe legt.
Die vier Songs kommen vollkommen ohne cleanen Gesang aus und sind bis auf „Cain" alle wesentlich stärker im Metal als im Hardcore verwurzelt. Vor allem die Doublebass darf hier zeigen, wie schnell sie tackern kann. Die Riffs sind prägnant, nicht allzu abgefahren und die Oldenburger zeigen hier sehr solide Kost. Was an ihnen wirklich heraus sticht, ist aber vor allem der eigene Sound. Sie reißen zwar noch keine Bäume aus, aber sie versuchen eben nicht den hundertsten Aufguss modernen Metals zu machen und befinden sich zumindest auf der Suche nach einer eigenen Rezeptur.
In Verbindung mit der unbestreitbaren Härte des noch jungen Quartetts ergibt das schon eine ziemlich coole EP, welche man sich auch gratis downloaden darf. Meiner Meinung nach hört man der Band noch an, dass sie in einer Findungsphase ist. Der nächste Release wird also zeigen, ob AUSTIN DEATH TRIP die vorhanden Stärken ausbauen und stilbildend nutzen können, oder ob hier nur die Anfangseuphorie Pate stand. Schönes Teil!