Aeon - Aeons Black

aeon aeons black

Stil (Spielzeit): Death Metal (50:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade Records (16.11.12)
Bewertung: 6,5 / 10
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Die Schweden von AEON machen schon mit der Wahl ihres Websitenamens klar, dass sie keine Fans vom Christum und seinen Anhängern sind. Seit 1999 schlägt sich das auch erbarmungslos in ihren Texten nieder, die sie mit ihrem sehr ursprünglichen (eher amerikanischen) Death Metal Sound kombinieren.

Ich bin bei Bands wie AEON immer etwas hin- und hergerissen. Auf der einen Seite hat der kalte, schon fast klinische Death Metal ohne Pausemodus eine gewisse Anziehungskraft, aber manchmal wünscht man sich doch selbst beim härtesten Gedresche etwas mehr Melodie. Auf dem aktuellen Longplayer „Aeons Black" sind AEON abwechslungsreicher unterwegs und das steht den Songs durchaus gut. Klirrend und schneidend klingen die Melodien, aber sie sind da und wüten sich gemeinsam mit den ständigen Blastbeats durch die Platte.

Sänger und Gründungsmitglied Tommy Dahlström hat gesanglich einiges zu bieten und seine Spannbreite von kehlig bis grindig gibt Songs wie dem Eröffnungstrack „Still They Pray" überhaupt erst das gewisse Etwas. Trotzdem kommen seine Lyrics immer verständlich rüber, beachtlich und nicht üblich im Genre. Schade finde ich, dass es bei AEON auch immer wieder langatmige Durststrecken gibt, die das Gesamtergebnis runterziehen. Spielerisch ist „Aeons Black" auf hohem Niveau, aber das Songmaterial überzeugt mich nicht vollkommen. „I Wish You Death" glänzt mit einem groovigen, abgehackten Sprechpart, der mitreißt und begeistert, gefolgt von einem grandiosen Solo, allerdings ist der Rest des Stückes schon fast belanglos. AEON wirken an vielen Punkten nicht zielorientiert und manche Tempowechsel wirken willkürlich gesetzt. Klasse sind dafür wieder die schon fast doomigen, zähen Parts, die trotzdem nichts an Durchschlagskraft einbüßen. Wünschenswert wäre eine fettere Produktion gewesen, die dem Bass auch entsprechenden Raum zugesteht, er ist leider eher untergeordnet.

Für Fans von purem brutalem Death Metal ist „Aeons Black" eine gute Wahl. Der Wert wurde hörbar auf Brachialität gelegt und in dieser Hinsicht ist tatsächlich eine deutliche Steigerung zu hören, allerdings auf Kosten der markanten Momente, die einem im Ohr nachklingen. Fans von DEICIDE, CANNIBAL CORPSE oder auch MORBID ANGEL werden sicher Gefallen daran finden.