Pathology - The Time Of Great Purification

pathology purification

Stil (Spielzeit)
: Deathmetal/Grind (30:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (28.09.12)
Bewertung: 5/10

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Das letzte Werk von PATHOLOGY „Awaken To The Suffering" war mein Einstand mit der Band – und ich fand ihn grottenschlecht. Ich kann auch genau sagen, warum: das Gegrunze! Hat der Sänger von THE BLACK DAHLIA MURDER sich auf deren DVD nicht darüber lustig gemacht, dass in Zukunft im Deathmetal die Vocals nur noch gefurzt werden? Tja, mit PATHOLOGY beginnt die Zukunft bereits heute.

Mit "The Time Of Great Purification" komme ich jetzt zum zweiten Mal dazu, mich mit der Band aus San Diego, Kalifornien auseinander zu setzen. Und siehe da: Ich kann langsam besser mit dem Gegrunze, Gewürge und Gekotze des ehemaligen I DECLARE WAR -Shouters umgehen, wenn ich dies auch nach wie vor als Schwachstlelle der Band ansehe. Ganz ehrlich: das klingt, als hätten sie die Platte (die Deathmetal und Grindcore auf extremst brutale Weise mischt) neben einem Schweinestall aufgenommen, in dem ein freilaufender Sodomist sein Unwesen treibt. Also ich brauche das nicht, vor allem, weil es nicht ein Stilmittel unter vielen ist, sondern einfach mal die halbe Stunde so durchgeht.

Aber egal, da muss jeder selbst wissen, ob er damit etwas anfangen kann. Von der Musik her machen PATHOLOGY so ziemlich das Gleiche wie auf dem Vorgänger, sind aber vielleicht noch einen Tick melodischer geworden – vor allem die Soli über Midtempoparts gefallen mir. Eventuell ist das sechste Album der Amis auch ein klein wenig abwechslungsreicher ausgefallen. Aber zum Großteil gibt es hier halt einfach möglichst schnell aufs Maul und der Schlagzeuger würde reich, wenn er pro Anschlag bezahlt werden würde. Aufgenommen im Studio des AS I LAY DYING-Sängers, ist der Sound auch sehr drückend und so knallen die Jungs dem Hörer eine ziemlich heftige halbe Stunde um die Ohren.

Wirklich ausbrechen aus ihrem kleinen Kosmos werden PATHOLOGY wohl nicht so schnell, und so ist der Werkzeugkasten der Band ziemlich beschränkt auf möglichst schnelles, technisches Riffing, welches mit möglichst viel Schlagzeug nach vorne geprügelt wird, ein paar groovige Passagen (aber sehr, sehr im Rahmen) und ein paar Soli. Darüber dann Gegrunze und fertig ist eine ziemliche extreme Metalplatte, die dieses Mal mehr Punkte bekommt als beim letzten Mal, weil ich die Songs nachvollziehbarer finde. Aber spannend ist das trotzdem noch nicht wirklich.
Kai