Impious - Holy Murder Masquerade Tipp




Stil (Spielzeit): Death/Thrash/Hardcore (37:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Metalblade / SPV (26.01.07)
Bewertung: 9/10 schönes Gesamtkunstwerk
Link: http://www.impious.net/
http://www.myspace.com/impiousofficial
IMPIOUS dürfte einigen durchaus bekannt sein, da sie bereits seit 1998 fünf Alben auf verschiedenen Labels veröffentlicht haben. Und mit „Holy Murder Masquerade“ kommt nun das sechste Album (das zweite für Metal Blade) des Quintetts auf den Markt.
Und Hölle ja, das neue Jahr fängt ganz schön gut an. Denn was die Schweden hier abliefern kann sich mehr als einfach nur sehen bzw. hören lassen. Die Musik, die Deathmetal, ThrashMetal, Hardcore und einige atmosphärische Parts kombiniert, ohne dabei zu stark nach modernem Metalcore zu klingen, bläst den Zuhörer ungewarnt aus seinen Schuhen. Aber für eine Bewertung des Albums ist das Gesamtwerk „Holy Murder Masquerade“ der wichtigste Ansatzpunkt.
Denn wir haben es hier mit einem Konzeptalbum zu tun. Die Texte ergeben eine Geschichte, die im Booklet konsequent als Comic umgesetzt worden sind (gemalt von Andrea Cavalatto, welcher sein Geld mit Horror Comics verdient). Und die Geschichte selbst ist ziemlich blutrünstig: Trent, eine geschundene Seele und schizophren versteift sich in seine Wahnvorstellungen, dass er aus religiösen Gründen seine eigene Blutlinie auslöschen muss – was er auch auf brutalste Weise macht. Einziger Kritikpunkt meinerseits: Mich hätte eigentlich mehr interessiert, wie jemand so krank wird und in die Wahnvorstellungen verfällt. Was muss so jemandem geschehen sein? Das Album legt den Schwerpunkt da doch eher auf das Morden. Aber gut, bis zum „PädagogenMetal“ dauert es eventuell noch ein wenig.
Neben den Songs gibt es auch kurze Interludes, die von professionellen Synchronsprechern bestritten worden sind. Das ganze Album wirkt also in der Tat wie ein richtiger Film über einen religiös geprägten, in Wahnvorstellungen verlorenen Serienkiller, der innerhalb von 24 Stunden mehrere Blutbäder anrichtet. Gelungenes Gesamtkunstwerk, kann ich da nur sagen.
Und auch musikalisch geht hier einiges. Laut Eigenaussage wurden die Songs, welche die Band großteils im eigenen Studio aufnahm (klasse Sound!), etwas simpler gehalten, um dem Livepublikum auch mal was zum Mitshouten zu geben. Und ja, zum Beispiel der Titelsong oder „Death On Floor 44“ oder „Three Of One“ sind richtige kleine Hits, die sehr einprägsame Refrains beinhalten. Letzter Song überzeugt auch durch die fließend eingebundenen klassischen Gitarrenparts, die für jede menge Atmosphäre sorgen.
Mir persönlich gefallen auch die Hardcoreparts ungemein gut, da das Schlagzeug dann richtig Kette gibt und so manche XY-Metalcorekapelle an die Wand spielt (und nix is mit clean gesungenen Refrains!). Ansonsten hört man dem Album durchaus seine schwedischen Wurzeln an. Der Aggressionspegel wird konstant hochgehalten und es werden nur sehr selten Gefangene gemacht, dafür findet sich aber auch das ein oder andere schöne Solo wieder.
Wie eingangs bereits erwähnt setzen die Fünf von IMPIOUS, die bereits mit Bands wie AMON AMARTH und THE BLACK DAHLIA MURDER auf Tour waren, direkt am Anfang des neuen Jahres die Meßlatte ziemlich hoch an. Ich zumindest vermutet mal, dass „Holy Murder Masquerade“ ein Dauergast in meinem CD-Player sein wird.
Kai