Inzest - The Sickest Of Society




Stil (Spielzeit): Deathmetal / Hardcore (36:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Burnside / Rebeat (14.04.06)
Bewertung: 3-4 / 10
Link: http://www.inzest-musick.at/
http://www.myspace.com/inzest
Hm, ich fühle mich ein wenig aufs Glatteis geführt, denn als ich die Beschreibung „Deathcore“ las, hab ich etwas anderes vermutet.
Ja sicher, die Bausteine hier sind Deathmetal und Harcore, aber „ProllDeath“ hätte es in meinen Augen auch getan. Es fängt ja schon mit dem Namen „Inzest“ an und geht weiter über Songtitel wie „Shut Da Fuck Up“ und „100% Underground“. Im Booklet distanzieren sie sich von Gewalt, aber erklären sich selber im ersten Song direkt als „True Sound Of Violence“. Irgendwie will das nicht ganz zusammen passen. Da finde ich die Distanzierung gegenüber jeglicher Form vom Nazi-Gedankengut schon wertvoller. Aber auch die Vocals, die so ein wenig Richtung SIX FEET UNDER gehen, finde ich höchst prollig – ich kann auch bei DYING FETUS damit nichts anfangen, aber hier sind die Inhalte auch ungefähr auf 90iger Jahre Crossover-Niveau.
Zum Glück für sie können sie musikalisch einigermaßen mit ihrer großen Klappe mithalten – leider beeindruckt mich das auch nur bedingt (soundtechnisch liegen sie eher im unteren Mittelfeld). Neben einigen Hardcoreeinflüssen, die sie etwas nach HATEBREED klingen lassen, gibt es hier auch jede Menge DeathMetal-Läufe, aber irgendwie will mir der komplette Cocktail einfach nicht gefallen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Musiker, die sich ihren Geburtsort über den Bauch tätowiert haben. Also wenn das hier die österreichische Antwort auf DYING FETUS und HATEBREED sein soll, habe ich die dazugehörige Frage niemals gestellt. Sorry, ich möchte eigentlich hier niemandem ans Bein pissen, denn technisch ist das ja alles gar nicht schlecht – vor allem das Schlagwerk kann sich hören lassen. Aber das ist mir irgendwie zu stumpf. Eventuell würde ich bei anderem Gesang besseres schreiben, aber so bin ich leider nicht sonderlich begeistert.
Kai