Goretrust - Last Revolution




Stil (Spielzeit): Death Metal (34:00)
Label/Vertrieb (VÖ): STF Records (29.08.08)
Bewertung: 6 / 10
Link: http://www.myspace.com/goretrust

Die Revolution kommt heute aus Ungarn. Auf dem Konzeptalbum der seit drei Jahren bestehenden GORETRUST geht es wohl um den letzten Aufstand der Menschheit, die von Außerirdischen überwältigt wird. Vielleicht haben die Jungs ein paar amerikanische Filme geguckt und haben als Antwort darauf eine bleihaltige Silber-Scheibe produziert. Nach einer Demo liegt jedenfalls mit „Last Revolution“ das Debüt des Trios auf dem Plattenteller.

Im mittleren Tempo kommen sie angefahren. Groovige Riffs walzen durch die Botanik, bis Fronter und Axtmann Marcell Nemes losschreit. Markerschütternd, eher hoch als tief steigert der Mann am Mikro das Aggressivitätslevel, während die Saitenbearbeiter weiter das Heft in der Hand haben. Im Hintergrund zeigt der Bursche am Drumkit aber durchaus etwas mehr, als stumpfes 08/15-Geprügel. Mit kleinen Finessen, die nicht hochkomplex sind, baut der Schlagwerker immer wieder etwas zum Hinhören ein.
Aufgrund der Dreier-Besetzung bietet es sich natürlich auch an, eher riff-orientiert zu rocken, als filigran mehrstimmig den Saitenhexer zu mimen. Damit denkt man vielleicht sogar praktikabel an eine Live-Situation, in der dann das Material recht ähnlich dem der Platte wiedergegeben werden kann. Insofern braucht man hier nicht mit verspielten Gitarrenläufen rechnen, sondern eher eine gute halbe Stunde mit dem Kopf nicken. Wobei in „Departure“ oder „Paradox Of Death“ dann zur Abwechslung mal ein kleiner Tanz auf den Strängen der Streitaxt vollführt wird. Bei „Instant Misery“ oder dem Titeltrack, der am Schluss steht, hat teilweise jemand auf den Knopf für Ambient-Mode gedrückt, so dass man sich vorkommt, als ob man für einen Augenblick in eine abgedunkelte Lounge versetzt ist.
Ein kleines Manko ist es aber, wenn es zwar kleine Einsprengsel gibt, die für den Moment etwas neues bieten, dann aber doch leider nicht richtig hängen bleiben. Ebenso ist die Tempo-Vielfalt nicht wirklich als solche zu bezeichnen, da können sich die Ungarn noch so nette Riffs ausgedacht haben.

Im Gegensatz zu vielen aktuellen Bands, die sich einen glatten, klinischen Sound aussuchen, gibt es bei GORETRUST eine recht erdige, rohe Produktion auf die Ohren. Unter den Tisch fallen lassen würde ich diese Scheibe nicht, doch der CD-Player wird wahrscheinlich auch nicht heiß laufen. Ordentliches Todesmetall aus Ungarn bringt zwar den Nacken in Schwung, bleibt aber nicht auf Dauer im Schädel.
Manuel

"Größtenteils harmlos."