Stil (Spielzeit): DeathCore (44:11)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (2008)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/farfromhorizon
http://profile.myspace.com/cultofgaia
Auch in Deutschland boomt der DeathCore und diese Split-CD von FAR FROM HORIZON und CULT OF GAIA verdeutlicht auch warum.
Um ehrlich zu sein, sind es vor allem FFH, die mich hier begeistern. Wer hätte gedacht, das man in Bielefeld so derbe zur Sache geht? Hier wird gebolzt, gegrindet und geschrieen als ob es kein Morgen mehr gäbe. Mich erinnert das schon ziemlich an THE BLACK DAHLIA MURDER, allerdings nicht wie eine Kopie, da FFH ihre Wurzeln dann doch irgendwo im Hardcore haben und dies ab und zu auch mal durchblicken lassen. GHOST OF A FALLEN AGE fallen mir da z.B. auch ein. Und wer bei „DeathCore“ direkt an Squeels und SloMo-Parts denkt, wird hier enttäuscht. Gut, es gibt auch mal einen disharmonischen Breakdown, bei dem man meinetwegen in Richtung EMMURE und Konsorten denken darf, aber ansonsten geht es hier eben nicht sonderlich klischeehaft zu. Vielmehr fransen einige ihrer Riffs ein wenig in chaotischen Gefilden aus, was mir auch viel mehr Spaß macht, als der hundertste Beatdown-Part etc. Aber auch der Sound besticht durch seine Klarheit und den Druck. Und dabei ist das auch noch in allen Belangen selbst gemacht – wow! Da lohnt es sich jemanden in der Band zu haben, der sich da offenkundig mit auskennt. Steht der internationalen Konkurrenz in absolut nichts nach und macht sich verdammt gut im CD-Player!
CULT OF GAIA kommen auch aus Deutschland und haben sich direkt mal für deutschsprachige Vocals entschieden, was ihnen definitiv auch etwas Individuelles verleiht. Allerdings sind weder die Vocals noch die Produktion so überzeugend wie bei ihren Split-Partnern. Aber auch sie verzichten auf die ganzen DeathCore-Klischees und setzten dafür lieber auf etwas Atmosphäre. Die Vocals werden eher gekeift und klingen dabei dann manchmal etwas dünn und die Basedrum klingt schon ab und zu nach Nähmaschine. Dafür gibt es aber dann gerne auch mal melodische Gitarrenleads zu bestaunen und überhaupt ist ihr Stil relativ melodisch. Allerdings haben die fünf auch einen Song weniger auf dieser CD und können so eventuell auch einfach noch nicht die komplette Bandbreite zeigen. Man könnte sie vermutlich auch als fiesen MetalCore bezeichnen, ohne ihnen allzu viel Unrecht zu tun . Jedenfalls geht es schön nach vorne, ohne dabei den Hörer zu stark zu überfordern. Zwischendurch wird das ganze mal mit einem Breakdown aufgelockert, der dann auch gerne mal sehr tief gezogen wird. Das abschließende "Leviathan" allerdings ist ein absolutes Krachersong, der in Sachen Härte und Epic wie ein Edelstein funkelt. Davon hätte ich gerne mehr gehabt.
Im direkten Vergleich gefallen mir FFH um einiges besser, weil sowohl Härtegrad als auch Produktion absolut für sich sprechen und den Output einfach druckvoller klingen lassen. COG haben zwar genauso ihre Daseinsberechtigung und liefern hier auch ein schönes fieses Stück Metal und Hardcore ab, aber FAR FROM HORIZON bleiben mir einfach wesentlich stärker im Gedächtnis!