Exmortem – Funeral Phantoms

Stil (Spielzeit): Death Metal (37:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Mighty Music/Soulfood (23.01.09)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.exmortem.com
http://www.myspace.com/exmortem


Je nach Zeitrechnung gibt es für EXMORTEM was zu feiern, denn laut Infoblättchen haben die Dänen 15-jähriges Jubiläum. Auf ihrer sechsten Platte nahm die Band das Zepter selbst in die Hand, denn in drei verschiedenen Studios und Aufnahmeräumen zimmerten die Jungs „Funeral Phantoms" selbst zusammen, bis es von Jacob Bredahl und Ziggy fertig gemacht wurde, die jeweils schon mit Größen wie HATESPHERE gearbeitet haben.
Doch wer EXMORTEM kennt, weiß, was ihn erwartet - und fast genau dies bekommt er auch. Fast deshalb, weil es manchmal überraschend anders ist - und trotzdem bleibt es EXMORTEM.

Fast doomig bedächtig ist der Einstieg in den Opener, der zwar immer wieder mit Doublebass-Attacken Gas gibt, aber insgesamt wie ein schwerer Panzer daherrollt. Umso zügiger geht es im folgenden weiter. Doch ist dies ein starkes Merkmal der aktuellen Scheibe: neben fast schwarz angehauchtem Todesgeballer wird oftmals die Handbremse angezogen. Es kommt zu einem gemächlich brutalen Sound, als ob jedes Mitglied der Truppe sich tödlich verwundet durch den Matsch schleppen muss und dabei mit letzter Kraft die Instrumente bis zum Anschlag bearbeitet.
In „Salvation" wird meist im Höchsttempo das Maschinengewehr angelegt, obgleich immer wieder in atmosphärisch düsterem Ton der Tod eher dunkel und geheimnisvoll als dauerhaft aggressiv herüberkommt. So bleibt mir als Hörer nichts anderes übrig, als in schwarzem Outfit demütig die dunkle Brachialität über mich hereinbrechen zu lassen.

„Funeral Phantoms" ist meines Erachtens technisch nicht überladen, aber auch kein simples Hauen und Stechen. Vielmehr wird dem rein brutalen Kopfabreißen Einhalt geboten, indem vorher noch langsam die Kettensäge für Verzierungen sorgt. Gewalttätigkeit gepaart mit finsterem Ambiente ergeben somit eine deftige Mixtur.
EXMORTEM sind ruppig und böse, nichts für zarte Gemüter.