Link: http://www.conspiracynet.at
http://www.myspace.com/austrianconspiracy
Pünktlich zum Millenium gründete sich in Österreich eine Verschwörungs-Gruppe, die sich vorgenommen hat, brutal Felle mit Stöcken zu verprügeln und Metalsaiten mit Plastikplättchen zu malträtieren. Unter dem Namen CONSPIRACY hat man diese Gewalt-Orgien dann auf eine silberne Scheibe gepresst und mit „Endtime Requiem" kann man nun das zweite Mal dem medialen Ergebnis zuhören.
Normalerweise lege ich ein Album, was als Selbst-produziertes auf meinem Schreibtisch landet, mit Fingerspitzen ein. Dann erwarte ich gespannt die Klangqualität, denn die Bandbreite kann hier von Erdloch-Sound bis hin zu fast professionellen Aufnahmen variieren. Und ich muss ehrlich zugeben, dass die vorliegende Scheibe durchaus im höheren Qualitätsbereich angesiedelt ist. Wobei man trotz der druckvollen Produktion auch sagen muss, dass die Gitarrenarbeit manchmal etwas undifferenziert verwischt wirkt.
Doch ist die Art des Klangbildes nicht alles im Leben. Neben thrashiger Prügelei mit dem tödlichen Einschlag einer Kanonenkugel, groovt der österreichische Vierer im Titeltrack oder dem darauf folgenden „Over Battlefields" auch mal sehr rockig durch die Alpen. Dem schroffen Gesang würde allerdings manchmal ein kleines bisschen Abwechslung ganz gut tun.
Vielleicht ist Abwechslung das Stichwort - ich bin mir hier selbst nicht wirklich sicher. Denn hinsichtlich Rhythmik, Soli und ähnlichem gibt es durchaus immer wieder Variationen. Vielleicht liegt es auch daran, dass es mir vorkommt, als wären es weniger Neuigkeiten, als schon einmal gehörtes. Gut, man könnte auch Größen wie UNLEASHED mangelnde Innovativität vorwerfen. Und doch geht es mir bei „Endtime Requiem" so, dass kaum ein Spannungsbogen mich gespannt aufhorchen lässt.
Im Booklet, das für eine Eigenproduktion zwar schlicht, aber sehr nett aufgemacht ist, danken die Burschen unter anderem IMMOLATION und MORBID ANGEL. Dies mögen zwar zulässige Einflüsse sein, aber der Eindruck dieser Scheibe hinterlässt bei mir bis dato keinen offen stehenden Mund.
Stil (Spielzeit): Death/Thrash Metal (37:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (November 2008)
Bewertung: 5,5/10
Manuel
"Größtenteils harmlos."