Stil (Spielzeit): Brutal Technical Death Metal (47:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Holy Records (26.05.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.hecticpatterns.net
http://www.myspace.com/hecticpatternsmetal
Auch wenn Paris die ‚Stadt der Liebe’ genannt wird, können dort Bands wie HECTIC PATTERNS entstehen. Als die Truppe Ende 2002 an den Start ging, war auch eine Frau mit an Bord, die nur für Songwriting und Artworks zuständig ist. Nach einem kleinen Besetzungsaustausch wurde dann eine kleine Demo-Scheibe fertig gestellt und heuer liegt die erste Langrille vor mir.
Zum Glück hat der erste Track „Vaseline“ einen recht ruhigen Einstieg. Ich sage das, weil ich die Platte schon mehrmals gehört habe und weiß, was auf mich zukommt. Und das ist brutal.
Die Franzosen packen einen richtig harten ‚Knüppel aus dem Sack’ aus und prügeln damit alles kurz und klein. Tiefste Growls, hartes Riffing, bollernde Drums und dazu ziemlich verrückte Rhythmen.
Kein Wunder, dass die Pariser als Orientierungshilfen NECROPHAGIST, MESHUGGAH oder CANNIBAL CORPSE angeben. Zu dem Vergleich mit ersteren sei gesagt, dass HECTIC PATTERNS vielleicht so viele Breaks in ein Stück packen können wie NECROPHAGIST. Aber hinsichtlich neo-klassizistischer Soli, wie es die Karlsruher vorführen, ist man bei den Franzosen eher an der falschen Adresse.
Frontsau James K. gibt sich alle Mühe, dem Corpsegrinder, Chris Barnes oder Glen Benton (DEICIDE) die Stirn oder besser den Mund zu bieten. Neben gutturalem Gesang in höllischer Tiefe gelingt ihm auch höheres, giftiges Shouting.
Die zwei Jungs an den Sechsaitern sägen sich mit ihren Riffs ganz ordentlich durch die Schädeldecke und liefern genre-typisch relativ dissonante Soli ab. Track vier namens „The Grand Hare Order“ bietet zum ersten Mal eine kleine Verschnaufpause, weil bisher doch alles im Höchsttempo zusammengezimmert ist. Natürlich gibt es auch hier immer wieder High-Speed-Geballer; doch die anderen Passagen sind fast bis zum erbrechen unterbrochen. Als interessanter Effekt am Ende des Stückes wird die Base-Drum gespielt wie ein Gummiball, der erst langsam auf den Boden fällt und mit kürzerer Fallhöhe immer schneller aufkommt.
Mit „I’ll quit smoking tomorrow“ zeigt sich die Ironie der Band in einem irren Instrumental-Stück. Dort zeigen die Flitzefinger, dass sie ihre Technik beherrschen und dies auf sehr schräge Art und Weise. Kurz vor Schluss wird’s am Anfang von „Enterprise“ fast ein bisschen jazzig. Aber das vergeht recht schnell wieder. Ansonsten wird komplex gebolzt, was das Zeug hält.
Brutal anstrengend! Das beschreibt „Random“ vielleicht ganz gut. Zum Headbangen ist die Scheibe nur bedingt geeignet, da einfach zu viele Rhythmus- und Tempowechsel zu hören sind, was ja beim Moshen weniger stört. Aber Freunde von CANNIBAL CORPSE oder auch MESHUGGAH könnte diese Schlachtplatte schon interessieren.
Manuel
"Größtenteils harmlos."