Stil (Spielzeit): Death Metal (1:17:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Rotten To The Core (10.07)
Bewertung: ohne Wertung
Link: http://www.deathmetal.be/face5/
Zwanzig dem Durchschnittsmetaller größtenteils wohl eher unbekannte Truppen sind hier erneut unter der Domain belgischen Death Metals versammelt. Dabei werden nahezu alle Sub-Genres abgegriffen (so fällt Death-Doom durch Absenz auf) und zwar in der Grundtendenz auf erstaunlich hohem Niveau. Aber das ist man ja von F.Y.U. fast schon gewohnt. Zumal diverse Mannschaften hier nicht zum ersten Mal auflaufen. SUHRIM und natürlich die Extremsportgruppen von Aborted und In-Quest haben sich ja schon eine passable Fangemeinde erknüppelt.
Hier wird also geballert und gebolzt, geröchelt und geröhrt: mal grindig, mal thrashig, meistens mehr, manchmal weniger gekonnt. Gelegentlich gibt’s sogar Melodien zu bestaunen. ICARIAN, APOCRYPH, MYSTICA und AVOID zeichnen sich für die Harmonieauswüchse verantwortlich und stellen meine Favoriten und, die echten Männer können aufatmen, die Minderheit dar. Besagten Weicheier-Bands sind auf der Tracklist die Stücke 12 – 15 vorbehalten. Um Sie herum regiert die unheilige Dreifaltigkeit aus Chaos, garantiert sinnfreier Aggression und schierem Lärm. Es wird zumeist scharf und präzise geschossen. Zuweilen, aber in dem Genre ist auch das ja nicht neu, allerdings über die Grenze zur Lächerlichkeit hinaus: PREJUDICE oder MURDER INTENTIONS z.B. sind definitiv so musikalisch wie die Großbaustelle nebenan oder ein umstürzender Küchenschrank und können weder irgendwen erschrecken noch verströmen sie echte Aggression. Das ist nicht mal mehr Lärm, bloß noch Geräusch, und zwar störendes. Aber auch dafür gibt's ja Liebhaber …
Insgesamt bleibt (wie für Sampler üblich) ein durchwachsener, aber keinesfalls (und das ist ja nicht so üblich) uninteressanter Gesamteindruck. Als überblickschaffende Maßnahme ist die Anschaffung des Tonträgers allemal angeraten. Ob nun für Neueinsteiger oder Leute, die in der Veröffentlichungsflut Angst haben, Wichtiges zu übersehen. (Zumal das Ding auch bloß schlanke 5,- € kostet. Und bei 20 Bands in 77 Minuten, von denen gut 3/4 genießbar sind, wird man so unser Preis-Leistungs-Sieger)