The Faceless - Planetary Duality Tipp



Stil (Spielzeit): Technical Deathmetal mit einer kleinen Prise Hardcore (31:43)


Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce / Soulfood (23.02.09)

Bewertung: 9 / 10


http://www.myspace.com/thefaceless

Meine Güte: ein Tech-Death-Alien-SF-Konzept-Album – und es rockt ohne Ende!

Mit “Planetary Duality” legen die Jungs aus LA vermutlich direkt zum Beginn des Jahres eines der Highlight in diesem Bereich für 2009 vor: denn wie spielerisch sie hier von derbe zu fragil, von knochenbrechend zu abgefahren wechseln, ist schon ein Kunststück für sich, aber dass dabei noch so gute Songs herauskommen, die ein absolut stimmiges Konzeptalbum darstellen, macht das Album des Quartetts schon ziemlich besonders.

Im Groben geht es um außerirdisches Leben und wie es mit unserem verknüpft sein könnte – ohne das wir es wissen. Und obwohl sich der ein oder andere einfach übelstes Gebolze unter dem Tech-Death-Mantel vorstellen mag, kommt diese Thematik auch musikalisch immer wieder durch, ohne dass man den Bezug an den Haaren herbeiziehen müsste: zwischendurch gibt es immer wieder spacige cleanparts oder verfremdetet Vocals, die ohne Probleme im Soundtrack eine SciFi-Films auftauchen könnten. Das Ganze wird natürlich textlich unterstützt und von einem schicken Artwork des Diggipacks abgerundet.

Und wie ich bereits erwähnte rocken die neun Stücke, als gäbe es kein Morgen mehr. Zwar hört man immer wieder leichte Hardcore-Einflüsse, doch sollte man trotzdem nicht den Fehler machen und die Band auch nur Ansatzweise ins Metal- oder Deathcore-Lager stecken, da sie dort definitiv am falschen Platz sind. Hier wird der Metal extrem groß geschrieben und die Flitzefinger beackern die Griffbretter und Felle so brutal, dass es einem die Freudentränen in die Augen treibt. Gleichzeitig fehlt aber eben auch niemals die Melodik, die aber den Härtegrad deshalb nicht runterschraubt. Vom Gesang hätte zwar gerne noch mehr kommen dürfen als die durchgängigen Growls, aber eigentlich geht das auch mehr als nur in Ordnung.

In der Art, wie sie ihr textliches Thema immer wieder in die Musik umsetzen und dabei teilweise wirklich abgefahrene Momente erzeugen, kann man sie auch ein wenig in die Prog-Ecke stellen. Ich zumindest bin extrem begeistert und ein wenig überrascht, wie aufgeschlossen Tech-Death aus Los Angeles so klingen kann. In den USA ist das Album auch durchaus erfolgreich gewesen und ich wünsche ihnen nun in Europa mindestens die selbe Resonanz. Großartige Platte.

Kai