Before The Dawn - Deadlight


Review


Stil (Spielzeit): Dark-/Death Metal (39:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Cyclone Empire/Soulfood (29.06.07)
Bewertung: 7/10
Link: www.beforethedawn.com
www.myspace.com/beforethedawnmusic

Meine Fresse, was haben denn BEFORE THE DAWN geschmissen, um ein derartiges Brett einzuzimmern? Lässig lassen die Finnen einen melodischen Dark/Death-Knaller nach dem anderen aus der Tasche kullern. So hat „Deadlight“ mit dem Erstwerk fast nur noch den Bandnamen gemein und schlägt problemlos das gute zweite Album „4:17am“.
Mit „The Ghost“ auf reine Solo-Projektgröße von Sänger Tuomas geschrumpft, ging die dritte Platte leider total an mir vorbei. Der Sprung zwischen „4:17am“ und „Deadlight“ ist jedoch deutlich: Die Band ist mittlerweile wieder komplett angetreten, ein Labelwechsel wurde vollzogen und in punkto Sound bläst mir der Wind so frisch ins Gesicht, wie ich es von dieser Formation nicht erwartet hätte.

Dachte ich, die Jungs würden sich eventuell weiter in KATATONIA’eske Gefilde weiterentwickeln, so erinnert mich an deren Sound heute nur noch sehr wenig. Der einst so warme, synthie-verzierte Klang ist einer fast kühlen Atmosphäre gewichen, viel des damals reichlich vorhandenen Pathos ist aus der Musik entschwunden, und das einstige Genre-Label „Dark Metal“ passt nun auch nicht mehr so ganz. Was BEFORE THE DAWN heute abliefern, ist amtlich fetter Dark Metal mit enormer Schwedentod-Schlagseite, in dessen Sounddichte sich der bewährte cleane Gesang (auf zwei Tracks auch weiblicher) mischt, in Abwechslung mit tiefen Growls.

Es fällt mir schwer, einen Song herauszuheben, denn das Album überzeugt bis fast zuletzt am Stück. Natürlich gibt es immer wieder Kleinigkeiten oder Parts, die mir nicht gefallen. Der schwülstige Power-Metal-Gesang im Refrain von „Wrath“ oder „Deadsong“ beispielsweise (die Single schoss in den finnischen Charts direkt auf Platz 2), oder der letzte Track, welcher vielversprechend beginnt aber sich nicht erwähnenswert entwickelt. Dennoch ist es BEFORE THE DAWN gelungen, ein mitreißendes Album zu schreiben, das Fans von SENTENCED, DARK TRANQUILLITY und AMORPHIS checken sollten. Sehr gut!
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!