Poostew - Plutocracy


Review


Stil (Spielzeit): Death-Grind (21:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Silentstagnation Records (27.12.06)
Bewertung: 7/10
Link: www.poostew.de

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Das Gute hört in diesem Falle auf den Titel „Plutocracy“ und kommt aus dem Hause POOSTEW, die in Münster beheimatet sind. Nur knapp 22 Minuten dauert eine Runde Extrem-Beschallung, bis ich erneut auf’s Play-Knöpfchen drücke – und die kurze Spielzeit ist denn auch beinahe das einzige Argument dafür, sich die Scheibe nicht ins Regal zu stellen.

„Plutocracy“ wurde in Hamburg im 3rd A Studio eingeprügelt und liefert uns 14 Tracks aus der brutalen Death-Grind-Schule. Ohne Erbarmen löten die drei Jungs sich durch technisch anspruchsvolle Songs (einen Schlagzeuger dieser Flitze-Klöppel-Klasse muss man länger suchen) mit gesellschaftskritischen Texten, man gibt sich durchaus politisch ambitioniert. Singen ist albern, Grölen, Schreien und Kreischen gehören selbstverständlich mit dazu, und die leichte Chaos-Core-Kante im Sound ergänzt das Fundament aus vergleichsweise melodischen Gitarrenbögen. Einziges Gemecker: Ein wenig mehr Variantenreichtum im Grundtempo hätte das Werk noch runder gemacht, denn ab und zu lasse ich gerne mal gepflegt die Rübe zu groovigem Midtempo kreisen. Der Fuß geht jedoch erst beim letzten Track „…Collapse“ deutlich vom Gas, und dann wirkt das getragene Ende auch noch ein wenig unbeholfen. Nein, POOSTEW sind schon am besten, wenn sie einfach draufhauen – und das tun sie ansonsten auch durchgängig.
Am Sound gibt’s nichts zu meckern, alles klingt schön fett und akzentuiert und nicht so angematscht wie auf der letzten Split mit den Kollegen von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE. Und wo der Name gerade fällt – deren Sänger Paul unterstützt am Mikro, zur weiteren Unterstützung hatten POOSTEW auch Stoffel von YACÖPSAE ins Studio geladen.

Wer seinen Grind schön heftig und direkt mag, der sollte schlussendlich nicht allzu lange überlegen und sich „Plutocracy“ besorgen. Ich habe mir damit einen kompletten Nachmittag und Abend lang immer und immer wieder die Kante gegeben, so schön ...
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!