Stil (Spielzeit): Death Metal (41:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (24.07.07)
Bewertung: Solide Kunst (6/10)
Link: www.grave.se
Wenn es um GRAVE geht, wird gerne mit Superlativen geklotzt. Einerseits deshalb, weil die schwedischen Death-Metal-Könige bereits seit den späten 80ern für recht kompromissloses Gebolze in your face stehen, andererseits weil sie nach einer fünfjährigen Pause im neuen Jahrtausend wieder so ziemlich dort anknüpfen konnten, wo sie Mitte der 90er ihre Instrumenten haben stehen lassen - im brachialen Todesmetal mit der gewissen Prise Groove.
Nach dem gelungenen „Fiendish Regression" von 2004 ist auch das neueste Werk „As Rapture Comes" wieder eine grundsolide Angelegenheit geworden - ohne mich jedoch aus dem Sessel zu hobeln.
Erneut im Abyss-Studio von Meister Tägtgren gemixt, hört sich das Material genau so an, wie es die Band selbst angekündigt hatte: aggressiv, böse und brutal. Leider geizten GRAVE einmal mehr mit Abwechslungsreichtum, sodass sich das Klangbild nur selten verändert.
Da wird im Midtempo gebügelt und fix geprügelt, doch bei all der Angriffslust vermisse ich songwriterisch herausstechende Passagen. Langsamere Grooves finden zwar in schöner Regelmäßigkeit statt (u.a. bei „By Demons Bred", „Living The Dead Behind"), jedoch sind die verwendeten Riffs dabei so abgegriffen, dass ich schon ein wenig mehr Ideenreichtum erwartet hätte. Ola Lindgren röhrt von A bis Z in einem Stil seine Growls runter, und nur Tempowechsel alleine mit schrägen Oldschool-Soli machen noch keinen spannenden Song aus.
Anspieltipps sind der herausragende Titeltrack, der alles in sich vereint, was auf „As Rapture Comes" Gewicht hat, sowie das ALICE IN CHAINS-Cover „Them Bones". - Ein geniales Death-Brett, bei dem Layne Staleys Grabruhe in keinster Weise gestört werden dürfte.
Ansonsten bleibt ein gutes Album, das alle GRAVE-Jünger einmal mehr zufrieden stellen wird, mich aber nicht weiter schwach werden lässt.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!