Misery Index - Discordia


Review

Stil (Spielzeit): Death/Grind (33:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Relapse Records (22.05.06)
Bewertung: 8,5/10
Link: www.miseryindex.com

Zäh, schnell, nach wie vor dem Death-Metal verpflichtet und dennoch streckenweise sehr thrashig bzw. Grind-verwurzelt, hart und trocken. Dabei technisch auf Könner-Level, erstaunlich melodiös und direkt in die Fresse - die Rede ist von „Discordia", dem neuen Album der Extrem-Metaller MISERY INDEX. 

Das hört sich alles bestens an, doch eventuell werden die Amis ihre alten Fans nicht mehr ganz so klar überzeugen wie mit dem grandiosen Vorgänger, denn das Songmaterial klingt ein wenig experimenteller (oder, wenn man so will, unfokussierter) und eine Spur zahmer. Mir gefällt jedoch sehr gut, was ich höre, denn Tracks wie beispielsweise „Breathing Pestilence" oder „Meet Reality" bieten für mich genau die richtige Mischung aus extremem Gelöte und zaghaft eingestreuter Melodik. Blast-Gebolze und dissonante Soli, dazu räudiges Gegrunze und kakophonische Riffkaskaden, das kennen wir ja alles noch vom letzten Album „Retaliate". Umso schöner, wenn es zusätzlich noch groovt ("Unmarked Graves") oder die Knüppel-Orgie durch ein schweres Doom-Monster wie den herrlich düster-atmosphärischen Titeltrack aufgemischt wird, bei dem die Sologitarre in tiefmelancholisches Klagen ausbricht.

Auf  "Discordia" wird nicht nur Vollgas gegeben sondern gekonnt variiert, ohne den Härtegrad insgesamt zu stark abzumindern. - Und wenn dies doch einmal geschieht, gewinnt man Raum für eine spannungsgeladene Stimmung, wo vorher blanke Zerstörung wütete.  Also keine Frage - ein überaus abwechslunsgreiches, intensives und gelungenes  Album!
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!