Stil (Spielzeit): Death Metal (48:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Listenable Records/Soulfood (17.04.06)
Bewertung: Hart und herzlich (9/10)
Link: www.texturesband.com
Na, noch ein wenig Geld von Ostern übrig und auf der Suche nach einer geeigneten Anlage? Da gibt's von mir einen Tipp für all diejenigen, die etwas mit Death Metal anfangen können, der sich auch für abwechselnde Schattierungen nicht zu schade ist und unter anderem Elemente aus Neo-Thrash sowie die ein oder andere atmosphärische, klar gesungene und progressiv anmutende Passage bereithält: „Drawing Circles" von TEXTURES.
2001 in den Niederlanden gegründet, haben sich die sechs Jungs bereits mit ihrem 2003er Debüt „Polars" einen Namen gemacht, den sie mit ihrem jetzigen Zweitling noch fester zementieren können. Irgendwo zwischen SOILWORK (groovende Thrash-Passagen), MESHUGGAH (vertrackte Rhythmiken und progressive Härte) sowie DEVIN TOWNSEND (ruhige Soundscapes und Hintergrundteppiche) haben sich TEXTURES ihre Nische gesucht, in der sie alle Elemente miteinander zu einem äußerst abwechslungsreichen Ganzen verknüpfen. „Drawing Circles" klingt sehr ausgefeilt aber keinesfalls klinisch, Respekt für die facettenreichen Kompositionen und diesen (in Eigenregie produzierten) dichten Sound! Angst vor sehr zurückgenommenen, melodischen Passagen („Illumination") haben die Dänen ebenso wenig wie vor satten Riffwalzen („Drive") oder groovig-wütenden Prügelattacken („Regenesis"). Wer es direkt und stumpf mag, ist jedenfalls denkbar schlecht bedient; hier regiert ein wunderbares Wechselspiel zwischen hart und herzlich, das sämtliche Hart-Härter-Aspekte links liegen lässt und vor allem eins will: Den Hörer faszinieren, fordern und von A bis Z bedienen. „Stream Of Consciousness" wäre daher ein Anspieltipp, denn dieser Song vereint all das, was sich mit Worten nur schlecht beschreiben lässt, also die gekonnte Geradwanderung zwischen den Polen.
Wer intelligenten, technisch versierten, auf den Punkt gespielten, enorm abwechslungsreichen und sämtliche Emotionen abdeckenden Metal hören will, der darf um „Drawing Circles" keinen Bogen machen. Gitarrist Jochen sagt selbst: „We love to make music that makes your ears bleed." So schön kann Bluten sein ...
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!