Ganz im Norden Deutschlands leben fünf Jungs, die seit einigen Jahren an der Seeluft ihre Instrumente malträtieren. Nach einer kreativen Schaffensphase und mittlerweile neuen Leuten an Bord machen sie sich auf zum Kielholen (sorry, der musste sein).
Was macht uns am meisten Angst? "Wir selbst" – würden BLACKWATER sagen.
„Man is the cruelest animal" stellt dies ohne Umschweife musikalisch fest. Tödlich und grindig verprügeln die Jungs ihre Instrumente, dass es eine Freude ist. Was bei ANAAL NATHRAKH der melodische Chorus ist, ist bei BLACKWATER die Sologitarre, die schmachtend ihre Klänge in den feurigen Eintopf wirft, bevor die Rhythmusfraktion wieder in den Allerwertesten tritt.
Um den variablen brutalen Vocals den Anstrich der Intellektualität zu geben, werden Nietzsche, Russell und Schopenhauer zitiert. Der Song „Duality" enthält passend einen Streifen schöner Doppelleads, während meist mit Höchsttempo und letaler Präzision die Riffs sich durch den Schädel sägen.
Moderner druckvoller Sound, der die Gitarren dennoch ungewaschen klingen lässt, bringt das Trommelfell freudig zum Vibrieren. Die Songstrukturen und die vielfältigen Wechsel bieten auch eine Herausforderung, die man zum Beispiel bei DYING FETUS präsentiert bekommt. Für längeren Hörgenuss dürfte das Gewaltkommando gerne noch ein paar Grooves oder wiedererkennbarere Melodien einbauen.
Mit dieser EP ist BLACKWATER allerdings schon einmal ein klasse düsterer Hassbatzen gelungen, der vielen Hartwurstfans gefallen könnte. Und wer Hunger hat, darf sich diese Portion von der Homepage runterladen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."