Hero’s Fate - Human Tides: Black Light Inception ^Tipp

Das erste, was bei ihrem in Eigenproduktion erschienenen Debütalbum auffällt, ist der Sound, denn dieser ist leider ein wenig stumpf. Das Abmischen hätte man hier besser machen können, doch mehr Negatives fällt mir absolut nicht auf. Melodiöse Songs, die im Ohr bleiben, folgen Schlag auf Schlag, perfekt inszenierte Soli, wie in dem Song „Drowning in Sorrow“, erinnern sehr an schon bekannte Größen der Szene. Ein dynamisches Schlagzeug, das besonders im Song „Apathy“ zum Vorschein kommt, untermalt die kratzige und kraftvolle Stimme von Sänger Jan, der wohl einer der besten jungen Melodic Death Sänger des Landes sein dürfte. Rhythmen, die zum Bewegen anregen, Melodien, die ihresgleichen suchen und Texte, die man mitgröhlen will  – all dies wird auch perfekt von den Saiteninstrumentalisten wiedergegeben.

Ein kleiner musikalischer Umbruch im Album lässt sich im Song „Dead Waters“ finden, der mit Meeresklängen eingeleitet wird und an Melancholie kaum zu übertreffen ist. Ein perfektes Stück um sich zu entspannen und das gesamte Ausmaß dieses grandiosen Albums zu erfassen. Hier wird erst das ganze Können dieser jungen Band deutlich, die nicht nur nach alter Hau-drauf-Manier handelt, sondern auch Songs schreiben kann, die eingehend sind. So ist das gesamte Album stilistisch breit gefächert.

Die Melancholie ist das ganze Album hindurch gegenwärtig, wird jedoch perfekt durch die ausgewogenen harten Parts abgerundet, die sich vor Genregrößen absolut nicht verstecken müssen. Die perfekte Mischung aus Härte, Melodie und wunderbaren Riffs – diese Band hat Potential und ist meiner Meinung nach die neue deutsche Melodic Death Band.