Neaera - Ours Is The Storm Tipp

Neaera - Ours Is The Storm
    Death Metal

    Label: Metal Blade
    VÖ: 01.03.2013
    Bewertung:10/10

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Zieht die Köpfe ein, NEAERA holen mit ihrem neusten Werk „Ours Is The Storm“ zum großflächigen Rundumschlag aus und lassen keinen Stein auf dem anderen – die Platte pustet alles in die Ecke, was nicht niet- und nagelfest ist. Das Bier zum Gurgeln bitte auch gut festhalten und anschließend geht es mit Turbulenzen in den Moshpit.

Dort habe ich NEAERA das erste Mal erlebt, ich bin kein Fan erster Minute, sondern eher seit der Show mit CALIBAN im Winter 2010. Seit dem Abend gibt es für Konzerte nur noch eine Messlatte, denn die Energie, die die Münsteraner auf die Bühne und auf ihre Alben bringen, ist unbeschreiblich. Fast schon durchgehend auf Tour, hat man wohl zwischen Tourbustür und dem Bierchen vor'm Gig Zeit gefunden das neue Album einzuspielen, anders kann ich mir die gefühlte Nähe zum kuscheligen Moshpit nicht erklären, welche beim Hören des Werkes entsteht.

Doch bevor alles in die Luft gepustet wird, geben uns NEAERA kurz Zeit, die Nackenschrauben nachzuziehen und haben mit dem Intro die provisorische „Ruhe vor dem Sturm“ eingespielt. Mit einem Gewitterknall brüllt uns Benny „Ours Is The Storm“ um die Ohren. Der Track bohrt sich dank eingängigem Refrain sofort ins Hirn und lässt einen nicht mehr los. Der Opener gibt einen guten Einblick in das, was noch kommt. Das Album ist düster, wird von wummernden Drums, brachialen Riffs und eingesteuerten Melodien auf Touren gebracht und lässt kaum Zeit, um Luft zu schnappen. Das hohe Tempo wird hin und wieder gezielt gedrückt und sorgt so für weitere Abwechslung.

Die Truppe macht Nägel mit Köpfen und prescht mit einer enormen Energie durch das Album, Track an Track gibt's die geballte Ladung Dauerfeuer, geschossen mit unterschiedlicher Munition. Während „Through Treacherous Flames" Einflüsse aus Melodeath, Death Metal und etwas Groove vereint, wartet „Black Tomb" mit klassischem Death Metal Riffing auf und wechselt sich mit gemächlichereren Parts ab, die zum Headbangen einladen. „Ascend To Chaos" bietet brutalsten Death Metal ohne Kompromisse, Bennys hasserfüllte Shouts geben dem Track den Rest. NEAERA stehen irgendwo zwischen Death Metal und Hardcore und spielen das voll aus.

"Im Auge des Sturms" ist es ruhig und so finden sich auch ganz kurze Augenblicke zum Verschnaufen. „My Night Is Starless“ bietet durch schöne Echo-Effekte und das Riffing im Hintergrund eine starke Hymne mit viel Dampf, ohne das Gaspedal bis auf den Asphalt zu drücken. Einen Gastauftritt gibt es in „Staying The Wolf Within“ von Nathan Gray von BOYSETFIRE. Auf jeden Fall macht Nathan eine tolle Figur und bietet ein Schmankerl auf dem grandiosen Album.

Das Münsteraner Abrisskommando stellt mit „Ours Is The Storm“ die Vorgänger in den Schatten, so frisch und voller Power waren NEAERA lange nicht mehr – und obwohl die bisherigen Alben allesamt schon geil waren, hat man sich hier erneut gesteigert. Gerade weil mich das Album so vom Hocker geballert hat, kann ich ohne schlechtes Gewissen die volle Punktzahl geben.

Tracklist:
1. The Deafening
2. Ours Is The Storm
3. Decolonize The Mind
4. Through Treacherous Flames
5. Ascend To Chaos
6. Walk With Fire
7. My Night Is Starless
8. Black Tomb
9. Between Us And Annihilation
10. Slaying The Wolf Within
11. Back To The Soul
12. Guardian Of Ashes

Cengiz

Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.

Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.

Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.

Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.

Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.