So langsam glaube ich, dass sich alle Bands in 2012 lediglich zurückgehalten haben, nur um 2013 so richtig unerwartet zuschlagen zu können. BLEED FROM WITHIN sind bei Century Media gelandet und die haben sich damit ein richtig exklusives Vögelchen der Gattung Deathcore ins Nest geholt. Was die Schotten auf „Uprising" abfeuern, ist aber mal richtig gut gelungen!
BLEED FROM WITHIN sind nicht stürmisch und auch nicht hektisch, dafür stehen die Songs wie Titanen im Weg und lassen den Hörer nicht so einfach vorbei bzw. zum Stopknopf finden. „Uprising" drückt exorbitant in jedem Song, allerdings wird Druck und Härte nicht mit Geschwindigkeit aufgebaut sondern durch einen unbeugsamen Schlagzeugbeat, knarzende Riffs und bizarre bis gespenstische Melodien, die von Zeit zu Zeit zur Auflockerung herangezogen werden. Darüber legt sich doppelter Gesang von Scott Kennedy, einem der besten Sänger im Genre ab „Uprising". Ohne zu nerven, kreischt er unerbittlich und stetig auf den Hörer ein, es gibt lediglich kleine Gangshouts zwischendurch und eine dezente Variation, die dann etwas weniger hysterisch und dafür kerniger klingt. Weder konkrete Pig Squeals noch übliche Breakdownphrasen werden hier gedroschen, stattdessen gibt es anspruchsvolle und packende Eigenarten. Einfach nur mal richtig hinhören und die feinen Besonderheiten entdecken („The War Around Us").
Neben all der nötigen Härte dekorieren BLEED FROM WITHIN ihre wilde 13 „Uprising" noch mit massig schönen Melodien, die wie tröstende Lichter teilweise aus dem Nichts auftauchen und eine schleckige Zugabe darstellen. „The dream is a lie..." schmettern uns BLEED FROM WITHIN in "I am Oblivion" entgegen und zeigen eindrucksvoll, wie man dramatisch brüllt, so dass es dem Hörer in Mark und Bein geht. Den Klimax gibt dann ein Moshpart, der den kompletten Körper in Wallung bringt, von den Zehen bis zu den Haarspitzen. Einfach, weil die Stimmung vorher so grandios hochgeschraubt wurde.
Mit Siebenmeilenstiefeln kämpfen sich BLEED FROM WITHIN von der Band, die ähnlich gut klingt wie Band xy, nach vorne! So ein rigoroses Werk hätte ich dem knüppelnden Quartett gar nicht zugetraut, meine erste richtige Überraschung 2013!