HAUDANKAIVAJA, so hießen sie mal. Seit fünf Jahren nennen sie sich aber VORUM. Für den internationalen Markt ist die Finnische Sprache vielleicht manchmal eine Hürde. Jedenfalls ballern die Nordlichter schon seit einiger Zeit ihr rohes Todesblei in die Nacht hinaus. Doch nach einer EP und Split-CD gibt es nun endlich ihr Erstgeborenes zu hören.
Mit sanfter Heranführung an die böse Musik haben es die Finnen allerdings nicht so. Da muss man schon gleich mit Blastbeats und fiesem Krächzen klarkommen. Es wird gehämmert, genagelt, gesägt und gefeilt, was die Instrumente hergeben. Gurgelnde Laute aus den Tiefen der Magengegend passen mit ihrer Reibeisenart sehr gut zu dem ruppigen Sound der Saitenarbeiter.
Die Drumfelle werden im Höllentempo gegerbt, flotte Soli werden einem um die Ohren gepeitscht und räudige Hunde jagen einen durch die Einöde. „Thriving Darkness" tritt als vierter Song stellenweise auf die Bremse, um dem Hüftschwung eine Chance zu geben. Währenddessen gibt „Evil Seed" im Folgenden wieder Vollgas mit thrashigem Einschlag, so dass jeder ehrwürdige Kuttenträger prima seine Matte schwingen kann.
Der Sound bei den Kollegen von SOTAJUMALA ist ein Stückchen moderner, die borstigen Klänge könnten eher mit PURGATORY verglichen werden. Überraschend lang ist dann der über sieben Minuten dauernde Titeltrack am Ende, der mit hallenden Gitarreros die Laune aufrechterhält.
Song für Song kann man sich mit VORUM nett die Birne braten lassen. Brutal im Stil der alten Schule lässt sich hier prima der Nacken trainieren. Ab und zu verschwimmt etwas der Sound und im Gesamtbild lassen sich ein bisschen zu wenig Höhepunkte ausmachen. Wer sich aber einfach mit einer Holzkeule vermöbeln lassen will ohne nachzudenken, der ist bei VORUM an der richtigen Adresse.
Manuel
"Größtenteils harmlos."